Maiandacht „Maria durch ein Dornwald ging“

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Vorbereitung: Wenn Sie möchten, können Sie für die Fürbitten einen Topf mit Erde und Blütenzweige oder Teelichter vorbereiten.

 

Lied

„Maria durch ein Dornwald ging“ (GL 224)

 

Einleitung

Die meisten sind vermutlich erstaunt über das für den Beginn dieser Maiandacht vorgeschlagene Lied. Singen wir doch „Maria durch ein Dornwald ging“ sonst meist nur in der Adventzeit. Doch das Lied erzählt uns davon, wie durch die bloße Gegenwart von Maria und Jesus Dornen begannen, Rosen zu tragen. Die Dornen wurden zu Rosen, Unfruchtbarkeit zu Leben, Schmerz und Traurigkeit zu Freude und Hoffnung. Und das ist ein Thema, das uns das ganze Jahr über begleitet. Auch wir wollen Maria und Jesus jetzt bewusst in unsere Mitte nehmen und uns der verwandelnden, sich stets für das Leben einsetzenden Kraft Gottes anvertrauen.

 

Gebet

Maria und Jesus, wir bitten, geht auch in den Dornenwäldern unseres Alltags mit uns. Lasst auf den Dornen unserer Ängste, Sorgen und Nöten, den Dornen unserer Trauer, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit Rosen erblühen, damit wir aufleben und aufblühen können und auch andere in unserer Gegenwart mit neuem Lebensmut beschenkt werden. Darum bitten wir für heute, morgen und in Ewigkeit. Amen

 

Lesung

Wir hören nun aus der Bibel den Bericht des Evangelisten Lukas über den Besuch Marias bei Elisabeth.

In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. (Lk 1,39-45

 

Impuls

Es muss eine besondere Begegnung gewesen sein: Zwei Frauen, die zuvor erlebt hatten, wie scheinbar Unmögliches passiert. Elisabet und Maria. Elisabet, die plötzlich trotz ihres Alters erwarten durfte, doch noch Mutter zu werden. Und Maria, die die Mutter des Sohnes Gottes werden sollte. Lukas berichtet uns, dass Maria regelrecht zu Elisabet eilte. Was trieb ihre Schritte an? War es die Freude über das Geschehene? Sehnte sie sich nach einer Person, mit der sie alles teilen konnte? War sie verunsichert und eilte sie deshalb zu einer Vertrauten, von der sie sich erhoffte, wieder neuen Halt zu bekommen? Ob Verunsicherung oder Freude sie antrieben – wir wissen es nicht. Doch als sich Elisabet und Maria begegnen, da passiert es: Das Kind in Elisabets Leib hüpft. In dem Leib, von dem sie so lange geglaubt hatte, dass darin kein Kind mehr heranwachsen könnte, spürt sie plötzlich neues Leben. So wie wir vorhin gesungen haben, dass die Dornen begannen, Rosen zu tragen, so blüht auch Elisabet bei der Begegnung mit Maria und dem in ihr heranwachsenden Kind auf. Gottes Heilswirken in Jesus Christus geht aber weit über diese Begegnung der beiden Frauen, weit über alle Dornen und Rosen hinaus. Denn er wurde durch Maria Mensch, um auch all die Dornen in unserem Leben zu verwandeln und Rosen darauf erblühen zu lassen. Sei es, dass Kummer unser Herz bedrückt, sei es, dass Trauer uns lähmt, sei es, dass Krankheit uns schwächt, sei es, dass Sorgen uns quälen – all das wird Gott in Freude verwandeln.

 

Rosenkranzgesätzchen

Wenn wir nun ein Gesätzchen mit dem zweiten Geheimnis des freudenreichen Rosenkranzes beten: Jesus, den du, o Jungfrau zu Elisabet getragen hast, so dürfen wir dabei hinspüren, welche Freude die beiden Frauen bei dieser Begegnung erlebt haben.

 

Lied

„Sagt an, wer ist doch diese“ (GL 531)

 

Fürbitten

In den Fürbitten dürfen wir nun darum bitten, dass Gott auch die Dornen unseres Lebens in Rosen verwandelt. Wenn Sie möchten, können Sie zu jeder Fürbitte einen Blütenzweig in dunkle Erde stecken oder ein Teelicht entzünden als Symbol dafür, wie Gott Dunkelheit in Licht, Dornen in Rosen zu verwandeln vermag – wie aus scheinbar toter Erde neues Leben entstehen kann.

Herr, Gott des Lebens, mit unseren Dornen und Rosen, mit unseren Freuden und Nöten kommen wir zu dir und bitten dich:

  • Wir bitten dich um Rosen der Kraft und Zuversicht für Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
  • Wir bitten dich um Rosen der Stärkung und Freude für all die kranken Menschen.
  • Wir bitten dich um Rosen des Mutes und der Weisheit für Menschen vor wichtigen Entscheidungen.
  • Wir bitten dich um Rosen der Offenheit und Toleranz für ein gelungenes Miteinander.
  • Wir bitten dich um die Rosen des ewigen Lebens für all unsere Verstorbenen.

Guter Gott, du begleitest uns, wenn wir die Dornen unseres Lebens erleben, und vermagst, diese in Rosen zu verwandeln. Darauf dürfen wir vertrauen und dafür danken wir dir, durch Christus, unseren Herrn. Amen

 

Vater Unser

Im Vater Unser dürfen wir uns nun mit den Worten Jesu mit all dem, was uns am Herzen liegt, an Gott wenden.

 

Schlussgebet

Guter Gott, lass uns sein wie Maria: Hilf uns Menschen zu sein, die all die Dornen und das Gestrüpp des Lebens durchleben in der Gewissheit, dass du immer mit uns mitgehst. Erhalte in uns das Vertrauen, dass du ein Gott des Lebens bist, der jeden Tod überwindet, und hilf uns, diese Botschaft weiterzutragen. Darum bitten wir dich durch deinen Sohn Jesus Christus, den Maria unter ihrem Herzen getragen hat. Amen

 

Segensbitte

Herr, Gott des Lebens, segne die Dornen meiner Ängste ebenso wie die Rosen meiner Freuden. Segne die Dornen meiner Trauer und die Rosen meines Glücks. Segne die Dornen meiner Krankheiten und die Rosen meiner Gesundheit. Segne die Dornen meiner Unzulänglichkeiten und die Rosen meines Geliebtseins. Hilf mir all die Dornen und Rosen meines Lebens anzunehmen unter deinem reichen Segen, du, der Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen

 

Lied „Segne du Maria“ (GL 535)

Maria mit dem Kinde lieb uns allen deinen Segen gib.