Christi Himmelfahrt

Wort-Gottes-Feier zu
Christi Himmelfahrt (Lesejahr A)

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Vorbereitung: Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie sich, an dem sich die Gemeinschaft Ihrer Hauskirche wohlfühlt. Eine brennende Kerze, ein Kreuz und/oder die Bibel als Gottes Wort können besonders sichtbar machen, was uns Jesus zugesagt hat:
Dass er überall bei uns ist, auch in der kleinsten Gemeinschaft.

Kreuzzeichen

Beginnen wir diese Feier im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Einleitung

40 Tage lang war Jesus als Auferstandener seinen Jüngerinnen und Jüngern immer wieder begegnet. Sie konnten sich so davon überzeugen, dass Jesus tatsächlich den Tod überwunden hatte und wieder lebt. Nun war die Zeit gekommen, dass Jesus zu seinem Vater heimkehren sollte. Das feiern wir an dem heutigen Hochfest „Christi Himmelfahrt“. Doch bedeutet dies keinesfalls, dass Jesus nun von uns abwesend wäre, nur weil er nicht mehr sichtbar ist. Nein, im Gegenteil: Die Zusage, die wir am Ende des heutigen Evangeliums hören galt seinen Jüngern damals ebenso wie uns heute: „Siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20) In dieser Feier möchte er uns bestärken, damit wir seine Gegenwart auch in unserem Alltag spüren.

 

Kyrie

Herr, du bist von den Toten auferstanden und hast uns so neues Leben ermöglicht.
Kyrie eleison

Herr, du bist in den Himmel aufgefahren und bist doch immer und überall bei uns.
Christe eleison

Herr, du hast uns zu deinen Jüngerinnen und Jüngern gemacht und mit dem Auftrag in die Welt gesandt, von dir zu erzählen.
Kyrie eleison

 

Vergebungsbitte

Herr Jesus Christus, du bist bei uns, hörst unsere Bitten, vergibst uns unsere Schuld und schenkst uns dein Erbarmen in Ewigkeit.

 

Gloria

GL 711,2

 

Tagesgebet

Liebender Gott, das Wort „Himmelfahrt“ lässt unseren Blick nach oben gehen, doch du bist und bleibst bei uns. Hier, mitten in dieser Welt, hast du uns aufgetragen, deine Zeugen zu sein. Lass uns in dieser Feier offen sein für dein Wort, um es dann in unseren Alltag hinauszutragen. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, den du bei dir aufgenommen hast, unseren Bruder. Amen

 

Lesung

(Apg 1,1-11)

Der Beginn der Apostelgeschichte, den wir heute in der Lesung hören, ist quasi die Schnittstelle von Jesu Leben hin zum Entstehen der ersten christlichen Gemeinden. 40 Tage nach seiner Auferstehung wird Jesus in den Himmel entrückt und bleibt dennoch bei seinen Jüngerinnen und Jüngern, die fortan seine frohe Botschaft von Gottes Liebe in die Welt hinaustragen und so maßgeblich zur Entwicklung des Christentums beitragen.

Lesung aus der Apostelgeschichte.

Im ersten Buch, lieber Theóphilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Vorher hat er den Aposteln, die er sich durch den Heiligen Geist erwählt hatte, Weisung gegeben. Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt! Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden. Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samárien und bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

Wort der Heiligen Schrift

 

Antwortpsalm (Ps 47)

Kv Gott steigt empor unter Jubel – Kv

Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; *
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste, *
ein großer König über die ganze Erde. – (Kv)

Gott stieg empor unter Jubel, *
der Herr beim Schall der Hörner.
Singt unserm Gott, ja singt ihm! *
Singt unserm König, singt ihm! – (Kv)

Denn König der ganzen Erde ist Gott. *
Singt ihm ein Weisheitslied!
Gott wurde König über die Völker, *
Gott hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt. – Kv

 

Halleluja

V/A Halleluja, Halleluja (GL 174,4)

V So spricht der Herr:
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.

A Halleluja

 

Evangelium

(Mt 28,16-20)

Am Ende des Matthäusevangeliums, das wir heute hören, ergeht der Auftrag Jesu an die Jüngerinnen und Jünger, alle zu seinen Jüngerinnen und Jüngern zu machen. Doch der Auftrag ergeht nicht ohne die Zusage, dass Jesus Christus immer bei uns bleiben wird.

V Der Herr sei mit euch
A Und mit deinem Geist
V Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
A Ehre sei dir, o Herr

In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

V Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus
A Lob sei dir, Christus

 

Predigtgedanken

Liebe Gesandte,

„Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern!“ haben wir soeben im Evangelium gehört. „Geht, erzählt von mir, tauft“ hat Jesus seinen Jüngern damals gesagt. „Geht, erzählt von mir, tauft“ sagt er aber auch uns heute.

Wenn ich diese Worte höre, werden Erinnerungen in mir wach. Es tauchen Bilder auf von der Copacabana in Rio de Janeiro – nicht gefüllt mit Sommerurlaubern, sondern mit beinahe vier Millionen Jugendlichen, die zum Weltjugendtag 2013 nach Brasilien gekommen waren, um gemeinsam ihren Glauben zu feiern. Mitten unter ihnen war ich. Nachdem ich seit Fernsehübertragungen vom Weltjugendtag in Köln 2005 den großen Wunsch gehabt hatte, einmal an einem solchen Weltjugendtag teilzunehmen, ging 2013 dieser Wunsch in Erfüllung. Der Weltjugendtag stand damals unter dem Motto genau dieses Evangeliums: „Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker!“ (Mt 28,19). Während dieser Reise durfte ich entdecken, dass wir alle, jeder und jede von uns, Gesandter und Gesandte Jesu sind. Besonders prägend waren dabei für mich die Besuche einiger Pfarren im Amazonasgebiet. Dort wurden wir mit einer Gastfreundschaft empfangen, die zu beschreiben fast unmöglich ist. Wir haben oft gesagt, wenn Papst Franziskus höchstpersönlich gekommen wäre, hätten die Empfänge nicht prächtiger sein können. In den Begegnungen wurde dann deutlich, warum diese Menschen uns trotz ihrer großen materiellen Armut so viel schenken wollten: Weil wir gekommen waren, unseren Glauben und unsere Freundschaft mit Jesus mit ihnen zu teilen. Mit uns konnten sie Eucharistie feiern, was ihnen sonst nur selten möglich ist, da es viel zu wenige Priester in diesem Gebiet gibt.

Bei diesen Begegnungen durfte ich so besonders deutlich erleben, dass wir Gesandte Gottes sind. Doch wir müssen nicht um die halbe Welt reisen, um dies zu erfahren. Denn wir sind überall Gesandte Gottes, in unserem ganz konkreten Alltag. Wohl deshalb werden die Jünger am Ende der heutigen Lesung aus der Apostelgeschichte auch getadelt, warum sie ihren Blick auf den Himmel gehaftet haben. Denn vielmehr soll ihr Blick und soll auch unser Blick heute in unseren Alltag gehen. Egal, wohin wir gehen, wir haben Jesus und die frohe Botschaft von Gottes Liebe zu uns immer „im Gepäck“. Überall können wir mit unseren Worten, mit unserem Handeln, ja, mit unserem gesamten Leben davon erzählen. Das ist nicht immer leicht. Doch gerade wenn es besonders herausfordernd wird, dürfen wir uns den letzten Vers des heutigen Evangeliums in Erinnerung rufen. Jesus hat uns versprochen: „Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

 

Glaubensbekenntnis

 

Fürbitten

Barmherziger Gott, du hast Jesus Christus zu dir aufgenommen und uns gleichzeitig den Auftrag hinterlassen, unsere Blicke nicht nach oben, sondern in unseren konkreten Alltag zu richten. Mit diesem Blick begegnen uns Freuden, Sorgen und Nöte. Mit all dem, was uns gerade bewegt, kommen wir daher mit unseren Bitten zu dir:

  • Wir beten für all die Menschen, die ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmen können, weil sie ihr Schicksal niedergedrückt hat und ihren Blick gefangen hält. Richte du sie wieder auf.
  • Wir bitten dich für unsere Gesellschaft: Bewahre uns offene Augen, Ohren und Herzen für die Bedürfnisse und Anliegen unserer Mitmenschen.
  • Wir bitten dich für uns Christinnen und Christen: Lass uns mutige und frohe Zeuginnen und Zeugen deiner Liebe sein.
  • Wir bitten dich für all die Kranken: Schenke ihnen Begegnungen und Erlebnisse, die ihren Alltag erhellen.
  • Wir bitten dich für unsere Verstorbenen: Erfülle sie mit der Liebe deiner Gegenwart.

Treuer Gott, vieles liegt uns noch am Herzen, was wir nicht aussprechen konnten. Du weißt darum und hörst es. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Bruder. Amen

 

Vater Unser

 

Lied

„Ihr Christen, hoch erfreuet euch!“ (GL 339)

 

Meditation

Ich bin mit euch

Ich bin mit euch, wenn euch morgens die Sonne weckt.
Ich bin mit euch, wenn dunkle Wolken euer Leben verhängen.
Ich bin mit euch, wenn ihr die Gemeinschaft lieber Menschen genießt.
Ich bin mit euch, wenn Streit euch unsicher macht.
Ich bin mit euch, wenn ihr einander von mir erzählt.
Ich bin mit euch, wenn ihr auf mich zu vergessen scheint.
Ich bin mit euch, wenn euch freudiges Wiedersehen geschenkt wird.
Ich bin mit euch, wenn ihr Abschied nehmen müsst.
Ich bin mit euch, wenn ihr voller Kraft euer Leben genießt.
Ich bin mit euch, wenn euch Krankheit schwächt.
Ich bin mit euch – vergesst das nicht!

 

Schlussgebet

Guter Gott, wir haben heute die Himmelfahrt Jesu Christi, deines Sohnes und unseres Bruders gefeiert. Ihn hast du von den Toten auferweckt und bei dir aufgenommen. Und dennoch bleibst du in ihm unter uns und gehst mit uns durch unseren Alltag. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

 

Segensbitte

Treuer Gott, dein Sohn ist ganz nah bei dir und doch auch ganz nah bei uns. Begleite uns so mit deinem Segen, wenn wir hinausgehen in unseren Alltag, um von deinen Wundern und deiner Liebe zu erzählen. Darum bitten wir dich, den Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen

V Geht nun und bringt Frieden.
A Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Marienlied

„Wunderschön prächtige“ (GL 948)