Die Farben der liturgischen Bücher

Liturgische Bücher brauchen auch eine inhaltliche Aktualisierung
Anfang Juli ist ein neues liturgisches Buch zur Trauung erschienen. Es gehört damit zu den vielen liturgischen Gebrauchsbüchern, die vor Kurzem ein neues Design bekommen haben. Dabei sollte es nicht bleiben, findet Schwester Maria Gabriela Zinkl.

Zugegeben, man muss zweimal hinschauen, um zu verstehen, welches Buch da vor einem liegt. Denn der leuchtend pinkfarbene Kunstledereinband mit Goldstreifen-Design auf der Vorderseite erinnert stark an ein Teenie-Sammelalbum für Sticker (vulgo Aufkleber) oder an einen großformatigen Terminplaner für Feministinnen. Doch weit gefehlt, hinter dem farbintensiven Cover verbirgt sich das vor wenigen Tagen neu erschienene Liturgie-Buch „Die Feier der Trauung in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes“. Ein grelles Pink oder – nach Auskunft des Deutschen Liturgischen Instituts – „der lebendige Rotton der Fuchsia-Blüte“ löst das dezente Dunkelgrün der Vorgänger-Edition von 1992 ab. Der „festliche Einband“ ergebe sich „aus der additiven Mischung der Farben Blau“ des neuen Buches für den Taufritus „und Rot“ für die Firmung. Der gut katholischen Freundin kommt da eher die Assoziation zu Magenta in den Sinn, deren Mischfarben Rot und Blau für das weibliche und männliche Element katholischer Ehetheologie stehen. Und Liturgie-Experten denken sicher an Rosa als kirchliche Symbolfarbe der Freude, die den Gaudete- und Laetare-Sonntag prägt. Verächtlichen Unkenrufen aus klerikalen Hausbibliotheken zum Trotz ist die neue Signalfarbe des Einbands also überraschend passgenau für eine kirchliche Trauung: das richtige Buch zum freudigen Anlass.
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