Vatikan erteilt kollegialer Leitung von Pfarren Absage


Der Vatikan hat am Montag eine neue Instruktion herausgegeben, in der es um die Zukunft der Pfarrgemeinden geht. Eine offizielle kollegiale Leitung oder die Leitung durch Laien wird abgelehnt, berichtete die APA.
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Im Wortlaut: Die Instruktion zur pastoralen Umkehr der Pfarreien
Wir dokumentieren hier auf Vatican-News den Wortlaut auf Deutsch der neuen Istruktion „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“, welche die Kleruskongregation an diesem Montag (20.7.) veröffentlicht hat.

Vatikan: Laien dürfen keine Pfarrei leiten – auch bei Priestermangel
Mit einem neuen Dokument hat der Vatikan Gemeindereformen Grenzen gesetzt. Laien bleiben laut dem am Montag veröffentlichten Schreiben von der Gemeindeleitung ausgeschlossen. Für die Aufhebung oder Zusammenlegung von Pfarreien, wie sie vielerorts geplant werden, sind demnach jeweils begründete Einzelfallentscheidungen der Bischöfe erforderlich. Der Aufgabe von Kirchengebäuden wegen Finanzknappheit oder Bevölkerungsrückgang erteilt der Vatikan eine Absage. Gläubige werden zu Spenden angehalten; eine Rechenschaftspflicht für Pfarrer gegenüber ihren Gemeinden bestehe nicht.
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Standpunkt
Absage für Gemeindereformen: Die Wirklichkeit ist kein Referenzpunkt
Die Realität spiegelt sich in vatikanischen Schreiben oft nicht wider, findet Regina Laudage-Kleeberg. So auch in der Instruktion der Kleruskongregation, die der Pfarreileitung durch Laien eine Absage erteilt. Dadurch kommen bei ihr viele Fragen auf.
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Umkehr zur Klerikalisierung
So deutlich ist Kritik selten von Bischöfen zu hören: Der Osnabrücker Bischof Bode wendet sich mit starken Worten gegen die römische Instruktion zu Pfarreien. Er beklagt Klerikalismus und mangelnde Beteiligung – der Synodale Weg sei nun besonders notwendig.

Bischof Kohlgraf hinterfragt das Schreiben ebenso
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat der neuen Vatikan-Instruktion zu Reformen in Kirchengemeinden offen widersprochen. In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme schreibt Kohlgraf, er könne diesen „Eingriff“ in sein bischöfliches Amt „nicht so einfach hinnehmen“. Und er macht sich Sorgen „um die vielen noch Engagierten“.

Neue Vatikan-Instruktion: Theologen sehen Licht und Schatten
Wien Kirchenrechtler Kowatsch: Letztverantwortung für Pfarre hat laut Kirchenrecht immer ein Priester – Pastoraltheologe Zulehner: Dokument hat einige zukunftsfähige Aspekte, ist zugleich aber auch „pastoraltheologisches Museum“

Katholisch.at

Vatikan setzt Pfarr-Reformen Grenzen
Neue Instruktion der Kleruskongregation als Antwort auf Fragen zu Strukturreformen in Zeiten von Priestermangel stärkt Rolle von Pfarrern – Keine letztverantwortliche Gemeindeleitung durch Laien – Schreiben betont Notwendigkeit einer missionarischen Ausrichtung von Pfarren, die „allen offenstehen“ und aufmerksam für Arme sein sollen
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