Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria

Wort-Gottes-Feier
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria

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Vorbereitung: Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie sich, an dem sich die Gemeinschaft Ihrer Hauskirche wohlfühlt. Sie können sich um eine Krippe versammeln oder Sie stellen, sofern Sie eine haben, eine Marienstatue in die Mitte. Ein Kreuz und/oder die Bibel als Gottes Wort können besonders sichtbar machen, was uns Jesus zugesagt hat: Dass er überall bei uns ist, auch in der kleinsten Gemeinschaft. Eine Kerze kann an das Licht erinnern, das uns durch ihn geschenkt wird.

 

Kreuzzeichen

Beginnen wir diese Feier im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Gesang zur Eröffnung

„O Jubel, o Freud“ (GL 799)

 

Einleitung

Der erste Tag des neuen Jahres hat immer etwas Besonderes. Erwartungsvolle Vorfreude auf das Neue mischt sich mit ungewissen Fragen nach dem, was dieses Jahr alles bringen wird. Doch der Neujahrstag ist v.a. das Hochfest der Gottesmutter Maria. Gerade dadurch dürfen wir zusammen mit dem Text der Lesung uns heute von zwei wichtigen Botschaften berühren lassen: Wie Maria dürfen wir auf Gottes Wirken vertrauen und voller Dankbarkeit auf sein Tun blicken. Denn er begleitet uns mit seinem Segen auf allen Wegen. Dazu wollen wir nun Jesus Christus in unserer Mitte grüßen:

 

Kyrie (wenn Antwortruf gesungen, z.B. GL 154)

Herr, wie die Hirten damals sind wir zu einer Begegnung mit dir eingeladen.
Herr, erbarme dich/Kyrie eleison

Herr, schon in den ersten Tagen nach deiner Geburt durften Menschen erahnen, welch Gottesgeschenk du bist.
Herr, erbarme dich/Kyrie eleison

Herr, in dir hat sich Gott der Liebe eines einfachen Mädchens anvertraut.
Herr, erbarme dich/Kyrie eleison

 

Vergebungsbitte

Herr, nimm all das, was uns lähmt, wie die Hirten zu dir zu eilen und dir zu begegnen, von uns. Vergib uns unsere Fehler und mach uns offen für das, was du uns schenken möchtest. Amen

 

Gloria (GL 172)

Wie die Hirten nach ihrem Besuch bei der Krippe möchten auch wir nun Gott loben und preisen: Gloria in excelsis Deo

 

Tagesgebet

Liebender Gott, am heutigen Tag blicken wir besonders auf Maria, auf eine Frau, die offen war für dein Wort und so dazu beitrug, dass deine Liebe zu uns Menschen konkret, anfassbar wurde. Öffne auch uns für dein Wort und lass es uns Hilfe sein, unser Handeln nach deinem liebenden Vorbild zu gestalten. Darum bitten wir dich, durch Jesus Christus, deine menschgewordene Liebe zu uns Menschen. Amen

 

Lesung

(Num 6,22-27)

Es gibt wohl keinen wertvolleren Wunsch, als für einen Menschen Gottes Segen zu erbitten. Wie die Israeliten damals dürfen auch wir uns heute von Gottes Segen begleitet wissen und füreinander seinen Segen erbitten.

Lesung aus dem Buch Númeri.

Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen: Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden. So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.

Wort der Heiligen Schrift

 

Antwortpsalm (Ps 67, 2-3.5-6.7-8)

R Gott sei uns gnädig und segne uns. – R

Gott sei uns gnädig und segne uns. *
Er lasse sein Angesicht über uns leuchten,
damit man auf Erden deinen Weg erkenne, *
deine Rettung unter allen Völkern. – (R)

Die Nationen sollen sich freuen und jubeln, /
denn du richtest die Völker nach Recht *
und leitest die Nationen auf Erden.
Die Völker sollen dir danken, o Gott, *
danken sollen dir die Völker alle. – (R)

Die Erde gab ihren Ertrag. *
Gott, unser Gott, er segne uns!
Es segne uns Gott! *
Fürchten sollen ihn alle Enden der Erde. – Kv

 

Halleluja

V/A Halleluja, Halleluja (GL 174,4)

V Einst hat Gott zu den Vätern gesprochen durch die Propheten;
heute aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn.

A Halleluja

 

Evangelium

(Lk 2,16-21)

Es ist eine stille, einfache Handlung, die von Maria im Evangelium berichtet wird: Sie bewahrt all das Erlebte in ihrem Herzen. Für das Große, das sie erlebt hat, reicht Sprache nicht aus, nur das menschliche Herz kann es fassen. Dies dürften auch die Hirten bei ihrer Begegnung mit dem Kind gespürt haben. Und dennoch wird es ein Name – ein Wort – sein, das Jesu Sendung zusammenfasst: Jesus, Josua – „der Herr rettet“.

V Der Herr sei mit euch
A Und mit deinem Geist
V Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas
A Ehre sei dir, o Herr

In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.

V Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus
A Lob sei dir, Christus

 

Predigt von Pfarrer Dietmar Stipsits

Liebe ChristInnen!
Segen bedeutet für mich auch „Zuwendung Gottes“. Für diese Zuwendung Gottes brauche ich nichts leisten. Genau das möchte uns am Beginn des Neuen Jahres die Lesung aus dem Buch Numeri zusprechen. Dieser uralte Segen des Volkes Israel spricht zweimal vom „Angesicht Gottes“: es soll leuchten über den Menschen und es soll sich über sie erheben. Das Wort „Angesicht“ im Hebräischen bedeutet soviel wie „wenden“ oder auch „zuwenden“. Gottes Angesicht ist also ein Ausdruck für Gottes Zuwendung, für seine Zuneigung. Es meint also, dass Gott sich uns Menschen zuwendet.

Dass Gott sich den Menschen zuwendet und hersieht, ist eine Bitte an Gott. Mehr kann ich als betender Mensch nicht tun. Gottes Zuwendung ist nicht an meine ethische, rituelle, karitative oder sonst eine Aufgabe an mich gebunden, sondern einzig und allein Tun Gottes.

Und in welcher Haltung wendet sich Gott mir zu? Auch davon spricht dieser Segen aus dem Buch Numeri: „Er sei dir gnädig“ (Num 6,25). Gott schaut dem, dem er sich zuwendet, mit einem barmherzigen, liebevollen und verständnisvollen Blick an. Übrigens ziehen sich diese Eigenschaften Gottes für mich durch das gesamte Alte Testament durch, so wie es z. B. auch in Ex 34,6 zu lesen ist: „JHWH ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue“.

Im Grunde genommen geht es nach meiner Sicht in unserem Christsein genau darum. Gott als den zu erkennen, der mir – und allen Menschen – seine Barmherzigkeit schenken möchte. Am Beginn des Neuen Jahres sagt mir die Lesung aus dem Buch Numeri: Gottes Zuwendung gilt jedem Menschen. Diese Zuwendung braucht sich niemand zu erkaufen, zu verdienen, sie ist gratis, sie wird einfach geschenkt. Und diese Zuwendung Gottes wird erfahrbar, wenn Menschen einander barmherzig begegnen, so wie sich Gott uns barmherzig zuwendet. Mit dieser Zuwendung Gottes will ich das Neue Jahr beginnen und darauf achten, Barmherzigkeit als Maß meines alltäglichen Tuns zu nehmen für Heute und für alle Ewigkeit.

Glaubensbekenntnis

 

Fürbitten

Wie Maria fehlen uns oft die Worte dafür, was uns am Herzen liegt. Dennoch sind wir in den Fürbitten eingeladen, all das in Worte zu fassen und dich, Gott, zu bitten:

-Am Beginn des neuen Jahres bitten wir dich, nimm uns unsere Ängste vor dem Ungewissen und lass uns wie Maria auf deinen Segen vertrauen.

-Wir bitten dich für all jene, die momentan kaum Grund zu Dankbarkeit in ihrem Leben finden können, dass auch sie bald wieder von tiefer Freude erfüllt werden.

-Wir bitten dich für uns als Kirche, dass wir uns nach dem Vorbild Mariens ein offenes Ohr für dein Wort und offene Herzen für dein Wirken bewahren.

-Wir bitten dich, dass wir Begegnungen erfahren, bei denen wir als von dir Gesegnete einander zum Segen werden.

-Für unsere Verstorbenen bitten wir dich, hilf uns, in unseren Herzen die Erinnerungen an sie als einen Schatz zu bewahren und schenke ihnen das ewige Leben bei dir.

Jede(r), Gott, blickt mit unterschiedlichen Hoffnungen, Erwartungen und Fragen diesem neuen Jahr entgegen. Bitte nimm auch das, was unsere Herzen dir sagen wollen, und erhöre unser Gebet durch deinen Sohn, Jesus Christus. Amen

 

Vater Unser

 

Lied

„Den Herren will ich loben“ (GL 395)

 

Meditation

Ein Jahr, 12 Monate, 52 Wochen, 365 Tage, 8 766 Stunden, 525 600 Minuten, 31 557 600 Sekunden
Womit möchtest du sie füllen?
Was erwartest du dir?
Was erhoffst du dir?
Mit welchen Menschen möchtest du sie verbringen?
Ein Jahr, 12 Monate, 52 Wochen, 365 Tage, 8 766 Stunden, 525 600 Minuten, 31 557 600 Sekunden – Egal, wofür du dich entscheidest, Gottes Zusage gilt selbst für den kleinsten Bruchteil einer Sekunde: Ich gehe mit dir!

 

Schlussgebet

Liebender Gott, mit dir durften wir in diesem Gottesjahr das neue Jahr beginnen und dabei auf die Gottesmutter Maria blicken. Lass sie uns auch in unserem Alltag Vorbild im Vertrauen auf die Zusage deiner Liebe und deines Segens für uns Menschen sein. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen eingeborenen Sohn. Amen

 

Segensgebet

Guter Gott, wir bitten dich um deinen Segen, für jetzt, für heute, aber auch für das ganze Jahr, das noch so unverbraucht vor uns liegt. Erfülle die Tage mit Freude und die schwierigen Situationen mit Vertrauen auf deine Hilfe. Schenke uns Begegnungen, durch die wir einander erfahrbar machen, wie sehr du uns liebst. Beschütze und begleite uns mit deinem reichen Segen, du, der Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen

Gehet hin in Frieden
Dank sei Gott dem Herrn.

 

Marienlied

„Maria, dich lieben“ (GL 521)

© Maria-Luise Hendler (mit Ausnahme der Schrifttexte und der Predigt