Röm.-kath. Kirche startet Vorbereitung zur Weltbischofssynode 2023

Die römisch-katholische Kirche beginnt am Sonntag einen mehrjährigen synodalen Prozess. Ein halbes Jahr Beratungen auf Ebene der Diözesen in aller Welt, Auswertung, ein weiteres Halbjahr auf kontinentaler Ebene, erneute Auswertung, und im Oktober 2023 die Vollversammlung der Bischofssynode in Rom sind vorgesehen. In Österreich haben bereits mehrere Diözesen für den 17. Oktober zu Auftaktveranstaltungen und Gottesdiensten eingeladen. Auch erste Details der auf Diözesanebene stattfindenden ersten Phase des synodalen Prozesses sind bekannt geworden. Auch in der Diözese Eisenstadt findet am Sonntag, 17.10.2021, um 15.00 Uhr der Auftakt in der Informhalle Oberwart statt.

burgenland.orf.at berichtet von der Auftaktveranstaltung in Oberwart.

Die diözesanen Downloads, der Fragebogen und weiteres findet man hier auf martinus.at/synode.

„Ich sage noch einmal“, so Papst Franziskus bei der Eröffnung der Weltsynode im Vatikan, „eine Synode ist kein Parlament, keine Meinungsumfrage“. Wer meine, alles müsse bleiben, wie es immer war, nehme die Zeit nicht ernst, „in der wir leben“. – Was das praktisch bedeutet, zeigt bereits das Vorbereitungsdokument für die Weltbischofssynode 2023 unter Punkt 14: „14. Die Hirten, von Gott „als «authentische Hüter, Ausleger und Zeugen des Glaubens der ganzen Kirche“» bestellt[16], fürchten daher nicht, der ihnen anvertrauten Herde zuzuhören: die Konsultation des Gottesvolkes bringt keineswegs die Übernahme der Prinzipien der Demokratie, die auf dem Mehrheitsprinzip beruhen, im Innern der Kirche mit sich. Denn Grundlage für die Teilnahme an einem jeden synodalen Prozess ist die geteilte Leidenschaft für die gemeinsame Sendung der Evangelisierung und nicht die Vertretung von Interessen, die untereinander in Konflikt stehen. Mit anderen Worten geht es um einen kirchlichen Prozess, der nicht verwirklicht werden kann, außer „im Leib einer hierarchisch strukturierten Gemeinschaft“[17].“

Das „Trainingslager“ der Kirche zur Synodalität beginnt: An diesem Samstag, 16.10.2021, eröffnet Papst Franziskus den weltweiten synodalen Prozess. Die Kirche soll fit gemacht werden für das dritte Jahrtausend – unter Einbeziehung möglichst vieler Glieder des Volkes Gottes. Katholisch.de erklärt den Fahrplan.

Bischof Glettler (Innsbruck) rief in seiner Predigt auf, im Synodalen Prozess nicht „mit festgezurrten Überzeugungen und Forderungen aufeinander loszugehen“, denn es gehe „mit Sicherheit nicht darum, lange Listen von Wünschen und Forderungen nach Rom zu schicken“… „Ja, Service ist unsere Aufgabe. Kirche als Service-Center für den ganzen Menschen – für Leib, Herz und Seele. Und wie wir wissen gibt es genug zu tun. Die Belastungen nehmen zu, Ängste und Unsicherheiten treiben viele um. Es braucht eine Kirche an der Seite der Menschen“, so das Plädoyer des Innsbrucker Bischofs.

Das Thema „Synodalität“ verursacht aber ebenso manche Ängste, wie Diözesanbischof Meier (Augsburg) das aufzeigt: Es kann keine nationalen Sonderwege gehen. Und am sakramentalen Weiheamt darf und kann nicht gerüttelt werden.

Auch Bischof Rudolf Voderholzer (Regensburg) erneuert seine Kritik am Synodalen Weg (in Deutschland). In einem Interview erklärt er, warum die „von alten zölibatären Männern geleitete Kirche“ bei der Missbrauchsaufarbeitung so gut ist – und wie einige Bischöfe die Kirche protestantisieren wollen.

Papst Franziskus hat am Montag, 11.10.2021, den Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und die weiteren Mitglieder des Rates des vatikanischen Synodensekretariats zu einem Gespräch empfangen. Dabei dürfte es um die am vergangenen Wochenende im Vatikan eröffnete Weltsynode gegangen sein. Einzelheiten zu der Begegnung teilte der Vatikan nicht mit.