Rücktritt vom Pariser Erzbischof angenommen

Papst Franziskus hat das Rücktrittsangebot des Pariser Erzbischofs Michel Aupetit (70), datiert mit 25.11.2021, angenommen. Aupetit bot vergangene Woche seinen Rückzug an, nachdem Medien über innerkirchliche Querelen und über eine angebliche Affäre mit einer Frau berichtet hatten. Eine Affäre wies Aupetit aber zurück.

Hier noch ein Artikel über die Einreichung des Rücktrittsgesuches.

In sozialen Medien stellen viele die Frage, warum ein Rücktrittsgesuch bei einer möglichen Zölibatsverletzung vom Bischof von Rom, Papst Franziskus, binnen 1 Woche angenommen wird, und warum die Rücktrittsangebote jener Bischöfe, wo es Vertuschungen bei Missbrauchsfällen gab, abgelehnt werden. Auch auf katholisch.de wird diese Frage gestellt.

Nur eine Woche hat Papst Franziskus für die Annahme des Rücktritts vom Pariser Erzbischof gebraucht. Es entsteht ein verheerender Eindruck, kommentiert Felix Neumann: Beim Zölibat wird durchgegriffen, wo beim Umgang mit Missbrauch Nachsicht herrscht.

Das ist eine Ungerechtigkeit. Ich habe den Rücktritt von Aupetit nicht auf dem Altar der Wahrheit akzeptiert, sondern auf dem Altar der Heuchelei“, sagt Papst Franziskus. Eine Zeitung hatte berichtet, der Erzbischof habe 2012 eine Beziehung zu einer Frau gehabt. Aupetit räumte den Kontakt ein, beteuerte aber, dass es keine Liebesbeziehung gewesen sei.

Auch katholisch.de stellt sich diesbezüglich aufgrund der „fliegenden Pressekonferenz“ des Papst am Rückflug von Griechenland einige Fragen. Manche stellen die Frage, warum Papst Franziskus dann nicht eine klare Antwort gab, aus welchen Gründen Erzbischof Aupetit zurücktreten musste, und die Medien ja bloß „aufgrund von Gerüchten“ urteilen würden. Wo bleibt die stets beschworene Transparenz der röm.-kath. Kirche, wenn selbst der Papst keine klare Antwort gibt, sondern bloß mit einer Gegenfrage antwortet?

Eine Pariser Boulevardzeitung wollte dem zurückgetretenen Erzbischof Aupetit mit Paparazzi-Fotos eine Affäre nachweisen. Die angebliche Geliebte weist das zurück – auch in der Kirche müssten Freundschaften zwischen Männern und Frauen möglich sein.