5. Fastensonntag: „Ich lasse Wasser fließen durch die Wüste“

„Musik öffnet mir den Himmel“ ist das Thema für diese Fastenzeit.
„Ich lasse durch die Wüsten Wasser fließen“ lautet das Motto des heutigen 5. Fastensonntags.

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Lesungen vom Tag >>:
Lesung: Jes 43, 15-21
Evangelium: Joh 8, 1.11

Impuls von Peter Hanel

„Ich lasse durch die Wüsten Wasser fließen und Flüsse durchs Ödland, um mein Volk zu tränken“, haben wir bei Jesaja in der Lesung gehört.

Ich habe einen Film gesehen, der an einem gewaltigen Fluss spielt, an den Iguaçú-Wasserfällen in Südamerika. Er erzählt von den Missionen, die die Jesuiten vor 400 Jahren im damaligen Paraguay errichteten, um den Guarani das Evangelium zu bringen und sie vor der Verfolgung durch weiße Sklavenjäger zu schützen. Leider mussten sie dieses „heilige Experiment“ eines „Jesuitenstaates“ wegen kirchenpolitischer Entscheidungen in Europa wieder aufgeben.

Mich hat der Film sehr beeindruckt:
1. wegen der Geschichte
2. wegen der Bilder – Landschaft, Natur, Menschen
3. wegen seiner eindrucksvollen Musik

(Der Film The Mission erhielt 1987 bei den Oscars 7 Nominierungen und einen Oscar für die beste Kamera. Ennio Morricone erhielt den Golden Globe für die beste Musik.)

Eine Melodie spielt eine besondere Rolle in dem Film. Pater Gabriel sucht den ersten Kontakt zu den Guarani und weiß nicht, was ihn erwartet, denn schon einige Weiße vor ihm wurden getötet.

Er setzt sich auf einen Stein im Wasserlauf umgeben vom dichten Dschungel und beginnt zu spielen. Langsam kommen die Guarani aus ihren Verstecken und nach anfänglichem Misstrauen kann er ihr Vertrauen gewinnen. Die Musik hat ihm den Weg zu ihren Herzen und ihrer Welt geöffnet.

Auch mir geht diese Musik nahe und ich spür dabei ein Stück vom Himmel.

„Gabriel’s Oboe“, gespielt von Henrik Chaim Goldschmidt und begleitet von den Philharmonics of Faroer Islands