Erzbischof Zollitsch: „Laien sind keine Befehlsempfänger“

Erzbischof Zollitsch:

„Laien sind keine Befehlsempfänger“

„Hören, was bewegt“: Erzbischof Zollitsch im Gespräch mit Jugendlichen bei der Ministrantenwallfahrt nach Rom im August 2010.

Köln. Erzbischof Robert Zollitsch hat die wichtige Rolle von Laien in der katholischen Kirche betont. „Laien sind nicht einfach nur die rechte Hand des Klerus, sondern sie sind Mitarbeiter, die auch in eigener Form Verantwortung tragen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz dem in Köln erscheinenden „Kolpingmagazin“ (Januarausgabe). Er verwies dabei auf eine entsprechende Aussage von Papst Benedikt XVI. Es gehe um einen „gemeinsamen Weg“ von Klerus und Laien. „Dabei ist nicht der eine der Dirigierende und der andere der Befehlsempfänger.“

In dem begonnenen Dialogprozess der Kirche in Deutschland gehe es ihm „sehr stark darum, zu hören, was die Menschen bewegt“, so der Freiburger Erzbischof. Bischöfe seien nicht für sich selbst da, sondern um das Evangelium weiterzugeben. „Und eine Kirche, die nicht dient, die dient zu nichts.“

Selbstkritisch mahnte Zollitsch erneut einen Aufbruch in der katholischen Kirche an: „Die Welt ändert sich, und wir merken es manchmal zu spät.“ Besonders wichtig sei ihm, dass die Kirche künftig stärker den Kontakt zu kirchenfernen Katholiken suche. „Wie schaffen wir Räume, in denen man auch niederschwellig zur Kirche eingeladen werden kann? Wo gehen wir von selbst auf die Menschen zu?“, fragte Zollitsch.

Er sehe ein großes Potenzial, wenn viele Menschen eine missionarische, hörende und dienende Kirche erlebten. Diese missionarische Dimension müsse die Kirche jedoch wieder stärker entdecken. „Die Zeit ist eben weitgehend vorbei, in die Kirche hineingeboren zu werden“, fügte Zollitsch hinzu. Er freue sich über diejenigen, die zu Weihnachten in die Gottesdienste kämen, und mache ihnen „keine Vorwürfe, dass sie vielleicht nächsten Sonntag nicht kommen werden“.

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