kelchwort: „für alle“ oder „für viele“?

Papst Benedikt XVI. hat bereits im november 2006 beschlossen, dass bei den wandlungsworten in der Eucharistiefeier im deutschsprachigen raum entsprechend den biblischen stellen (die einsetzungsworte sind ja eine verschmelzung aus mehreren stellen im NT) beim kelchwort entsprechend des lateinischen messbuches („pro multis“) nicht mehr „für alle“, sondern korrekt übersetzt mit „für viele“ zu verwenden ist. in einem brief hat Papst Benedikt XVI. neuerlich darauf hingewiesen und die entsprechende korrektur eingemahnt. als begründung für die änderung hält Papst Benedikt XVI. fest: „um ihm (= Jesus) auch bis ins wort hinein treu zu bleiben. die ehrfurcht vor dem wort Jesu selbst ist der grund für die formulierung des hochgebets.“ (Papst Benedikt XVI. in seinem brief an die Vorsitzenden der Deutschen und der Österr. Bischofskonferenzen).

manche stellen sich in diesem zusammenhang die frage, warum dann mit derselben konsequenz und begründung beim „seht, das lamm Gottes“ entsprechend dem wunsch von Papst Benedikt XVI. die darauf folgende antwort nicht ebenfalls korrigiert wird? hier müsste es nämlich folgendermaßen lauten: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein dach, aber sprich nur ein wort, so wird mein knecht (oder noch wörtlicher am griechischen: mein bursche) gesund“ (statt „so wird meine seele…“).

 

hier der brief von Papst Benedikt XVI.

und verschiedene standpunkte zu diesem thema:

religion.orf.at

Konradsblatt

Prof. Müller, Universität Münster 

kathweb

Frankfurter Rundschau

Christ in der Gegenwart

Gerd Häfner, Prof. für Biblische Einleitungswissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät der LMU München