3. Sonntag der Osterzeit

Wort-Gottes-Feier
3. Sonntag der Osterzeit A

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See Genezareth

Vorbereitung: Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie sich, an dem sich die Gemeinschaft Ihrer Hauskirche wohlfühlt. Eine brennende Kerze, ein Kreuz und/oder die Bibel als Gottes Wort können besonders sichtbar machen, was uns Jesus zugesagt hat: Dass er überall bei uns ist, auch in der kleinsten Gemeinschaft.

 

Kreuzzeichen

Beginnen wir diese Feier im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Einleitung

Schon den dritten Sonntag der Osterzeit dürfen wir heute feiern. Wir werden in diesem Gottesdienst wieder besonders mit hinein genommen in die Erfahrungen einiger Weggefährten Jesu, als diese dem Auferstandenen begegnen. Dass Jesus auch uns begegnen möchte und stets mit Rat & Tat an unserer Seite ist, das dürfen wir in dieser Feier erfahren. Und so möchten wir Jesus Christus nun im Kyrie grüßen:

 

Kyrie

Herr, durch deine Auferstehung hast du den Tod überwunden und Licht in jede Nacht unseres Lebens gebracht.
Kyrie eleison

Herr, du ermutigst uns stets, unseren Blick auf dich zu richten und uns von dir führen zu lassen.
Christe eleison

Herr, du bist immer da um uns zu stärken, gerade nach den anstrengendsten Erfahrungen unseres Lebens.
Kyrie eleison

 

Vergebungsbitte

Herr Jesus Christus, du bist für uns zum Weg des Lebens in Fülle geworden. Löse du nun alle Schuld, Ängste und Barrieren, und hilf uns, deine Liebe anzunehmen. So führst du uns zum Leben in Ewigkeit.

 

Gloria

GL 172

 

Tagesgebet

Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, bei den unterschiedlichsten Begegnungen konnten deine Freunde erleben: Du bist wahrhaft auferstanden! Du hast verweinte Augen und von Trauer und Verzweiflung verschlossene Herzen wieder geöffnet. Bestärke auch uns durch dein Wort, unsere Blicke auf das Leben und all das, was du uns darin schenkst, zu richten. Darum bitten wir dich, unseren Bruder und Weggefährten. Amen.

 

Lesung

(Apg 2,14.22b-33)

In der folgenden Lesung aus der Apostelgeschichte bezeugt Petrus zusammen mit der Gemeinschaft der Elf Tod und Auferweckung Jesu Christi. Es war unmöglich, dass Jesus vom Tod festgehalten wurde, denn Gottes Wille war – und ist – das Leben. Zur Begründung zieht Petrus auch den Psalm 16 heran, den er auf Jesus Christus bezieht.

Lesung aus der Apostelgeschichte.

Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst –ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. David nämlich sagt über ihn: Ich hatte den Herrn beständig vor Augen. Denn er steht mir zur Rechten, dass ich nicht wanke. Darum freute sich mein Herz und frohlockte meine Zunge und auch mein Leib wird in Hoffnung wohnen; denn du gibst meine Seele nicht der Unterwelt preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung schauen. Du hast mir die Wege zum Leben gezeigt, du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht. Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm einen Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gab ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaute die Verwesung nicht. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Zur Rechten Gottes erhöht, hat er vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen und ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört.

Wort der Heiligen Schrift

 

Antwortpsalm

Kv Du lässt mich, Herr, den Weg des Lebens erkennen. – Kv

Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! /
Ich sagte zum Herrn: Mein Herr bist du, *
mein ganzes Glück bist du allein.

Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, *
du bist es, der mein Los hält. – (Kv)

Ich preise den Herrn, der mir Rat gibt, *
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.

Ich habe mir den Herrn beständig vor Augen gestellt, *
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – (Kv)

Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, *
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.

Denn du überlässt mein Leben nicht der Totenwelt; *
du lässt deinen Frommen die Grube nicht schauen. – Kv

 

Halleluja

V Halleluja, Halleluja (GL 174,6)
V Christus ist auferstanden.
Er, der Schöpfer des Alls, hat sich aller Menschen erbarmt.
V Halleluja

 

Evangelium

(Joh 21,1-14)

V Der Herr sei mit euch
A Und mit deinem Geist
V Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
A Ehre sei dir, o Herr

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tibérias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Dídymus, Natánaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

V Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus
A Lob sei dir, Christus

 

Predigtgedanken

Liebe Weggefährtinnen, liebe Weggefährten,

wir sind gemeinsam auf dem Weg. Gerade gegenwärtig, in Zeiten der nach wie vor aufrechten Ausgangsbeschränkungen und des dringenden Aufrufs, Abstand zu halten, würde mich jedoch nicht wundern, wenn diese Verbundenheit von vielen nicht so deutlich erlebt wird. So spüre auch ich in mir eine große Sehnsucht und Fernweh nach unseren Gottesdienstgemeinschaften, in denen ich so gut aufgenommen worden bin und in denen mich deshalb von Beginn an wohlfühlte. Die aber momentan vor Ort nicht möglich sind.

Doch die Gemeinschaft unserer Pfarren, unseres Seelsorgeraums, ja die Gemeinschaft unserer Kirche kann kein Virus trennen. Trotz aller Sicherheitsabstände sind wir gemeinsam auf dem Weg – wie die Jünger im Evangelium, das wir soeben gehört haben: Simon Petrus, Thomas Dídymus, Natánael, die Söhne des Zebedäus und zwei weitere Jünger. Selbst als sich Petrus entschließt, fischen zu gehen, bleibt ihre Gemeinschaft aufrecht. Denn die anderen entscheiden sich spontan, ihn zu begleiten. Und so teilen sie auch die Enttäuschung der Nacht miteinander. Denn ihre Arbeit ist vergeblich, sie fangen keinen einzigen Fisch. Wie deprimiert müssen sie nach dieser Erfahrung gewesen sein! Eine schlaflose Nacht für umsonst! Umso mehr verwundert es, dass sie dem Rat eines „Fremden“ folgen und noch einmal das Netz auswerfen – dem Rat entsprechend jedoch auf der anderen Seite des Schiffes. Die Freude und Erleichterung müssen groß gewesen sein, als sie plötzlich ein volles Netz einholen können. In dieser Situation dürfen sie erkennen: Der Fremde, der ihnen diesen hilfreichen Rat gegeben hat, ist gar kein Fremder, sondern ihr vertrauter Freund und Lehrer Jesus.

In diesem geschilderten Erlebnis der Jünger erkenne ich viele wichtige Hinweise für unsere Situation. Ich denke, auch wir blicken immer wieder voller Verzweiflung auf unsere gegenwärtige Situation – manche mehr, manche weniger. Besonders Vergleiche mit unserem „alten“ Leben vor Corona können schmerzhaft sein. In solchen Situationen tut es gut zu wissen, dass keine räumliche Trennung der Welt unsere menschliche Gemeinschaft zerreißen kann. Aufbauende Worte über Telefon und sozialen Medien und offene Ohren, die einander zuhören sind nur zwei Möglichkeiten, die uns wie Petrus erfahren lassen, dass wir in der Verzweiflung mancher Nacht nicht allein sind. Die Jünger konnten sicher Erleichterung erleben, als sie die Ernüchterung ihrer vergeblichen Arbeit miteinander teilen konnten. Auch wir können diese Erleichterung heute spüren, wenn wir uns bewusst sind, dass wir nicht allein sind, dass wir gemeinsam unterwegs sind.

Vielleicht schaffen wir es in diesem Bewusstsein auch leichter, mutig der Aufforderung Jesu zu folgen, unsere Netze auf der anderen Seite des Bootes auszuwerfen. Unseren Blick von der einen Seite des Bootes abzuwenden, von all dem wegzulenken, was momentan nicht geht, was uns verzweifelt macht, was uns schmerzt, und stattdessen auf das zu schauen, was uns momentan geschenkt wird. Vielleicht haben Sie in den letzten Wochen auch irgendwo die Botschaft gesehen, die v.a. in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde: „Nicht alles ist abgesagt“ hieß es darin und in weiterer Folge wurden viele schöne Dinge aufgezählt, die es nach wie vor gibt – oder gerade jetzt aufgrund dieser besonderen Umstände: Sonnenschein, Freude, Lesen, Lachen, das Erblühen der Natur, gelebte Nächstenliebe, Zeit zur Erholung,… – so vieles können wir momentan erleben, das uns gut tut. Manchmal braucht es dabei jedoch den Hinweis, die Netze unseres Blickwinkels auf dieser Seite des Bootes auszuwerfen. Die Verzweiflung, Ängste, Schmerzen der anderen Bootseite können dadurch zwar nicht verschwinden, doch wir dürfen uns von den schönen Dingen bestärken lassen, um damit besser umzugehen.

Doch egal, ob es uns gelingt, unsere Netze auf die Bootseite der Freuden und schönen Dinge auszuwerfen, oder ob unser Blick auf der Bootseite der Sorgen und Nöte gefangen bleibt: Für uns alle wartet Jesus am Ufer. Jederzeit hat er dort einen Ort für uns bereitet, an dem wir zur Ruhe kommen können. Er wartet auf uns und wir können all die leeren und all die vollen Netze unseres Lebens vor ihn bringen. Er möchte sie entgegennehmen, um uns zu bestärken. Mit Blick auf ihn spüre ich auch unsere Gemeinschaft stärker, weil ich mich darin mit euch besonders verbunden weiß. Jesus, der überall bei uns ist, über alle räumliche Trennung hinweg, er eint uns, heute, morgen und bis in Ewigkeit.

 

Glaubensbekenntnis

 

Fürbitten

Guter Gott, in deinem Sohn Jesus Christus bist du Mensch geworden, weil du uns nahe sein möchtest. Du bietest uns für jede Situation unseres Lebens deine Begleitung an. Deshalb dürfen wir vertrauensvoll mit unseren Bitten zu dir kommen:

-Wir bitten für all die verzweifelten Menschen, die schwere Schicksalsschläge und Erlebnisse mutlos gemacht haben. Bestärke du sie und mache ihnen Mut, die Netze ihres Lebens in eine bessere Zukunft auszuwerfen, und begleite sie auf ihrem Weg dorthin. Wir bitten dich, erhöre uns.

-Wir bitten für all die einsamen Menschen, die vor schwierigen Erlebnissen stehen: Lass sie auf Menschen treffen, die ihre Wege mit ihnen gehen und bereit sind, Freuden und Lasten mit ihnen zu teilen. Wir bitten dich, erhöre uns.

-Wir bitten für uns als Gemeinschaft: Hilf uns mit Kreativität und Beherztheit Wege zu finden, die uns unsere Gemeinschaft über jegliche räumliche Trennung hinweg erleben lassen. Wir bitten dich, erhöre uns.

-Wir bitten für alle, die aufgrund von erlebten Abschieden traurig sind. Tröste du sie mit deiner Gegenwart und öffne ihre Augen für all das Schöne und Aufrichtende, das in ihrem Leben weiter geschieht. Wir bitten dich, erhöre uns.

-Wir bitten für die, die der Tod aus diesem Leben gerissen hat. Lass sie bereits jetzt den Morgen des neuen Lebens erleben. Wir bitten dich, erhöre uns.

Liebender Gott, du lässt uns nicht los. Du kennst uns und begleitest uns in all dem, was uns gerade bewegt. Dafür danken wir dir durch deinen Sohn, Jesus Christus. Amen

 

Vater Unser

Lied

„Herr, wir bitten, komm und segne uns“ GL 920

 

Meditation

Auf der einen Seite des Bootes…

Ich glaube an die Auferstehung der Toten und an das ewige Leben!
Nein! Fest steht für mich
Dass das eine Illusion ist und Opium für das Volk.
Ich glaube nicht,
Dass Gott die Welt in Händen hält,
Dass er alles geschaffen hat,
Dass er liebevoll und treu in seiner ganzen Schöpfung zu finden ist.
Die Wahrheit ist,
Dass wir allein sind und nur davon träumen, behütet und geliebt zu sein.
Ich weigere mich zu glauben,
Gott wurde in Jesus ein Mensch, um uns nahe zu sein in jeder Not
Und Zerbrochenes wird geheilt, wenn wir Jesu Beispiel folgen.
Hungrige werden satt und Traurige froh;
Es ist doch ganz klar:
Dass das Böse die Oberhand behält
Dass das Gute vergeblich ist
Dass der Tod das letzte Wort hat
Ich kann unmöglich glauben:
Im Kreuz ist Heil, Hoffnung und Leben.
Es wird sich zeigen:
Gottes Geist ist nicht spürbar in der Welt,
Du liegst falsch, wenn Du glaubst
Die Gemeinschaft der Christen kann etwas bewirken.
Ich bin überzeugt,
Unsere Sünden wird uns niemand vergeben.
Es wäre eine Lüge, würde ich behaupten
Uns erwartet die Auferstehung der Toten und das Ewige Leben.

… und jetzt lesen Sie die Zeilen von unten nach oben und lassen Sie sich dabei von Jesus auf die andere Seite des Bootes führen!

(Anonym)

 

Schlussgebet

Herr Jesus Christus, in dieser Feier durften wir die grenzüberschreitende Gemeinschaft erleben, die du ermöglichst. In dieser möchtest du uns Bestärkung und Mut für die Höhen und Tiefen unseres Lebens schenken. Lass uns von diesem Geschenk auch in unserem Alltag getragen wissen. Darum bitten wir dich für heute, morgen und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen

 

Segensbitte

Herr, Gott des Lebens, segne du uns Menschen. Segne die Menschen, die an meiner Seite sind, segne die Menschen, die entfernt von mir sind, segne die Menschen, die mir vertraut sind, segne die Menschen, die ich nicht kenne. Lass uns alle unter dem Schutz und Schirm deines Segens geborgen sein. Du, der barmherzige Gott, Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen

V Singet Lob und Preis.
A Dank sei Gott, dem Herrn.