Maiandacht „Wer ist Maria?“

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Kreuzzeichen

 

Einleitung

Wir haben mit dem Monat Mai einen Monat begonnen, der ganz besonders von Maria geprägt wird. Doch wer war diese Maria? Oft wird sie heute als „Mutter“ bezeichnet oder angerufen. Doch auch viele andere Attribute werden ihr zugesagt: Königin, Schützerin, Gottesgebärerin usw. Am Anfang jedoch war sie genauso Baby und Kind wie wir. Erst später wurde Gottes Erwählung in ihrem Leben deutlich. Durch ihr „Ja“ zu dieser Erwählung wurde sie zu der Frau, die sie heute für uns ist: Mutter, Königin usw. Maria und ihre Bedeutung für uns sollen im Mittelpunkt dieser Andacht stehen. Ein Lied, das besonders viele Attribute für Maria gefunden hat, ist „Meerstern ich dich grüße“ im GL Nr. 524:

 

Lied

Meerstern ich dich grüße 524,1-4

 

Impuls Teil 1

Wer ist Maria?

Vor über 2000 Jahren wird ein kleines Mädchen geboren, unbeachtet von der Weltgeschichte. Ein schutzbedürftiges Baby, das auf die Fürsorge der Familie angewiesen ist. Wie zahlreiche andere Kinder zu dieser Zeit. Kein besonderes Geschehen, das besondere Beachtung verdient hätte.

Doch als dieses schutzbedürftige Kind beginnt Marias Geschichte. Sie wächst heran im Schoß der Familie. Durch ihre Eltern und Verwandten lernt sie mit den Jahren Gott immer besser kennen. Sie ist offen für das, was er mit ihr vorhat. Nicht ihre eigenen Pläne stehen für sie an oberster Stelle, sondern Gottes Pläne mit ihr. Unter den vielen Stimmen des Alltags bleibt sie aufmerksam auf das, was Gott von ihr will. Als Teenager kann sie Gottes Wort in ihrem Leben vernehmen und trifft eine große Entscheidung: So wie Gott „Ja“ zu ihr gesagt hat, sagt sie „Ja“ zu ihm.

 

Bibelstelle: Lk 1,26-38

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Stille

 

Impuls Teil 2

Durch den Engel darf Maria erfahren: Sie ist für Gott ein „Du“, ein Gegenüber. Gott lässt ihr durch den Engel zusagen: „Fürchte dich nicht! Ich bin mit dir!“

Gott mit Maria.

Gott mit uns.

Eine Zusage, die sich im Leben Marias bewähren muss: Durch Ablehnung, Freuden, Leid und Tod hindurch darf sie erfahren: Gott ist mit ihr.

Zunächst macht ihr diese Begegnung Angst. Sie ist verunsichert und muss nachfragen. Doch das in sie gesetzte Vertrauen berührt sie und ermutigt sie. Davon getragen kann sie sagen: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“

Gottes Zusage seines Beistandes gilt auch uns heute. Er ist mit uns. Geduldig ist er offen für all unsere Fragen und Zweifel. Wie sieht unsere Antwort heute aus?

 

Rosenkranz-Gesätzchen

Gegen jede Rationalität vertraute Maria Gott, dass das Unmögliche möglich werden kann: Durch den Hl. Geist wurde sie Mutter Jesu Christi. Daran erinnert auch das erste Geheimnis des freudenreichen Rosenkranzes: „Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.“

 

Impuls Teil 3

Maria sagt „Ja“ zu Gottes Berufung. „Ja“ zu dem, was Gott mit ihr vorhat. Und so konnte sie werden, was sie uns heute ist:

 

Lauretanische Litanei

Die Lauretanische Litanei, eine im Mittelalter entstandene Litanei, fasst viele Attribute Mariens zusammen. Sie hilft uns, Maria in all ihrer Vielfalt besser kennenzulernen: GL, Nr. 566.

 

Impuls Teil 4

Wusste Maria, als sie ihr „Ja“ sagte, was aus ihr werden würde? Wie schwierig es werden würde, dieses „Ja“ zu leben? Vermutlich nicht. Doch sie glaubte und vertraute.

Wie geht es uns heute mit Gottes Berufung in unserem Leben?

Können wir erkennen, wozu Gott uns erwählt hat? Sind wir offen für sein Wort an uns?

Sind wir bereit, „Ja“ dazu zu sagen? Und lassen wir uns dazu mit dem Heiligen Geist erfüllen?

Stille

 

Lied

„Meerstern ich dich grüße“, 5.-7. Strophe (GL 524,5-7)

 

Fürbitten & Vater Unser

In Maria hat Gott sein Ja zum Leben gesprochen. Maria hat dieses „Ja“ erwidert. Auf ihre Fürsprache hin dürfen wir daher Gott bitten:

  • Für all die Menschen, die auf der Suche sind nach dem „Sinn ihres Lebens“. Lass sie offen sein für dein Wort und hilf ihnen, dieses anzunehmen und zu leben.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Für alle Menschen, die Angst und Furcht vor schwierigen Entscheidungen quälen. Hilf ihnen, deine Wege zu erkennen, und mache sie bereit, dazu „Ja“ zu sagen.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Für alle Menschen, die aufgrund von großen Belastungen und vielen Sorgen um ihr Leben nicht mehr offen sein können für dein Wort. Richte sie wieder auf und stärke sie, damit sie neue Wege erkennen und gehen können.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Für uns als deine Kirche: Hilf uns die Aufgaben und Dienste zu erkennen, zu denen du uns bestimmt hast, damit wir deine Kirche mitgestalten.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Für alle Verstorbenen: Sieh auf das, wo es ihnen gelungen ist, dein Wort zu leben, und verzeih ihnen, wo sie dahinter zurückgeblieben sind. Schenke ihnen die ewige Freude deiner Gegenwart.
    Wir bitten dich, erhöre uns.

Gott, du kennst und begleitest uns. Wie Maria sagst du auch uns heute dein stetes Mitgehen zu. Dafür danken wir dir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Zu Gott dürfen wir als unserem Vater beten:
Vater Unser.

 

Schlussgebet & Segensbitte

Herr, unser Gott, du hast Maria erwählt, Mutter deines Sohnes zu werden. Auch uns hast du zu bestimmten Aufgaben erwählt. Wie Maria dürfen wir dabei deiner Zusage vertrauen: „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir!“. Dafür danken wir dir und bitten dich auf die Fürsprache Mariens hin um deinen Segen, damit auch wir offen bleiben für dein Wort in unserem Leben. Segne und bestärke uns, dein Wort zu leben, du der Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen

 

Lied

Segne du Maria GL 535

Maria mit dem Kinde lieb uns allen deinen Segen gib.

© der Texte: Maria-Luise Hendler