Marienandacht „Maria, unsere Mutter“

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Umarmungen ohne Wenn und Aber
gelebtes Vertrauen
gegenseitige Erbauung
offene Ohren füreinander
geteilte Freude
geteilter Schmerz

Gemeinschaft im Glauben
Wärme
Freundlichkeit
ein Ort des Ankommens

trotz mancher Meinungsverschiedenheiten
manchen Streits
mancher Auseinandersetzung
mancher Wunden
und Missverständnisse
immer wieder zueinander finden

FAMILIE – GELEBTE LIEBE

 

Einleitung

In dem Text zur Einstimmung werden Werte und Erfahrungen erkennbar, die den wohl wertvollsten Ort auf Erden ausmachen: die Familie. Es werden Situationen genannt, die wir nicht nur heute erleben, sondern die Familien durch alle Zeiten hindurch erlebt haben. Auch Jesus konnte die Werte und Herausforderungen einer Familie kennenlernen. Seine Mutter Maria führte ihn gemeinsam mit seinem quasi „Adoptivvater“ Josef in das Leben ein. Das Leben dieser Familie, besonders die Rolle der Mutter Maria in dieser Familie, stehen im Mittelpunkt unserer heutigen Marienandacht, die wir nun mit dem Kreuzzeichen beginnen wollen:

 

Kreuzzeichen

 

Maria, dich lieben (GL 521,1-3)

Das Lied „Maria, dich lieben“ spricht Maria immer wieder als Mutter an. Davon wollen wir nun die ersten drei Strophen singen.

 

Gebet

Guter Gott, du hast Maria als Mutter deines Sohnes erwählt und sie so uns allen zur Mutter gemacht. Mit Liebe und Treue hat sie auf deinen Auftrag geantwortet und wurde Mutter deines Sohnes Jesus Christus. Sie ermöglichte es ihm zu erleben, was Familie bedeutet. Stärke in uns das Bewusstsein, dass wir uns stets an Maria wenden und sie um ihr mütterliches Gebet und ihre Fürsprache bitten dürfen, durch Christus, Mariens Sohn und unseren Bruder. Amen.

 

Bibelstelle (Lk 2,41-52)

Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach ihm. Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll Staunen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.

 

Gedanken zur Bibelstelle

Ich finde, Erzählungen wie die vom zwölfjährigen Jesus im Tempel zeigen, wie herrlich menschlich es in Jesu Familie zuging! Eine Familie, die Traditionen und Feste lebt. Eltern, die mal abgelenkt sind und dann plötzlich entdecken, dass ihr Kind nicht mehr da ist. Kinder, die so auf das konzentriert sind, was sie tun, dass ihnen ihre Eltern nicht abgehen. Unstimmigkeiten, wenn Vorstellungen von Eltern und Kindern zu weit auseinandergehen. Erinnerungen an besondere Erlebnisse. Stolz, wenn Kinder heranwachsen und ihren eigenen Weg gehen – all das erleben Eltern mit ihren Familien heute, all das erlebte Maria mit ihrer Familie damals. Doch damit all dies möglich ist, damit weiter Kinder uns allen Zukunft schenken können, bedarf es eines „Ja’s“. Eines „Ja’s“, das Maria und das auch Josef damals zu Gottes Plänen gesprochen haben, eines „Ja’s“, das Eltern zu allen Zeiten zu ihren Kindern sprechen mussten und auch heute noch sprechen müssen. Ein Ja, das besonders für Mütter weitreichende Konsequenzen hat. Neun Monate lang erleben sie, wie in ihnen neues Leben heranwächst. Jeden Tag wächst damit auch die Beziehung zu ihrem Kind. Das ist eine Beziehung, die viel Schönes mit sich bringen kann, aber auch viele Herausforderungen: Liebe, die geschenkt wird und mit der man beschenkt wird, Verantwortung, die zu überfordern scheint, Freude über alles Gute, das die Kinder erleben, Sorgen, die das Loslassen erschweren… Die Liste an Mutterfreuden und Muttersorgen ließe sich, möchte ich fast sagen, beinahe endlos fortsetzen. Trotz aller möglichen Herausforderungen lassen Mütter meist erfahren, dass ihre Liebe zu den Kindern stärker ist als diese Schwierigkeiten. Auch Maria begleitete mit ihrer Liebe ihren Sohn bis unter das Kreuz. Sie wusste das Besondere ihrer Aufgabe als Mutter zu schätzen, freute sich darüber und stellte sich gleichzeitig allen Herausforderungen. Gerade deshalb dürfen wir sie in all den familiären Höhen und Tiefen als Begleiterin sehen und sie um ihre Fürsprache bitten.

 

Rosenkranzgesätzchen

Vielleicht möchten Sie gleich jetzt ihre Sorgen und Anliegen in das Gebet hineinlagen, wenn wir das fünfte freudenreiche Geheimnis beten: den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

 

Maria, dich lieben (GL 521,4-6)

 

Fürbitten

Guter Gott, Mütter treten für die Sorgen und Anliegen ihrer Kinder ein. Deshalb dürfen auch wir auf Mariens Fürsprache vertrauen, wenn wir nun mit unseren Bitten zu dir kommen:

  • Bestärke uns alle in dem Dienst, in unserer Gesellschaft Wege zu suchen, die Leben schützen und fördern, und hilf uns in unserem Einsatz gegen jegliche tödliche Mechanismen.
  • Unterstütze uns in der großen Familie unserer Kirche, dass wir gemeinsam Wege gehen, die von deiner unendlichen Liebe zu uns Menschen erzählen.
  • Schütze unsere Familien als Orte, in denen gegenseitige Liebe und Vertrauen immer im Mittelpunkt stehen.
  • Sei besonders all den werdenden Müttern nahe und begleite dabei v.a. jene, die sich schwer damit tun, „Ja“ zu ihrem Kind zu sagen.
  • Schenke all unseren verstorbenen Müttern und Vätern sowie allen anderen Verstorbenen das ewige Leben in der Gegenwart deiner mütterlichen Liebe zu uns Menschen.

Guter Gott, mit Maria, unser aller Mutter, bitten wir dich und danken dir durch Christus, unseren Herrn, Amen.

 

Vater Unser

Gott selbst wird in der Bibel mit einer Mutter verglichen, er selbst spricht von sich sogar als Mutter. Er ist uns Mutter und Vater zugleich. Deshalb dürfen wir mit den Worten Jesu Christi beten:

 

Segensbitte

Guter Gott, wir bitten um deinen mütterlichen Segen. Begleite mit deiner Treue unsere Wege. Nimm uns mit all unseren Stärken und Schwächen mit deiner Liebe an. Richte uns mit deiner Kraft auf, wenn wir niedergebückt sind. Zeige uns mit deiner Weisheit die Wege unseres Lebens. Umarme uns mit deiner Zärtlichkeit. Begleite du uns so mit deinem reichen Segen auf all unseren Wegen, du, der Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen

 

Segne du, Maria (GL 535)

Maria mit dem Kinde lieb uns allen deinen Segen gib.

(c) der Texte: Maria-Luise Hendler