2. Sonntag nach Weihnachten

Wort-Gottes-Feier
2. Sonntag nach Weihnachten

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Vorbereitung: Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie sich, an dem sich die Gemeinschaft Ihrer Hauskirche wohlfühlt. Legen Sie die Bibel mit Gottes Wort in Ihre Mitte. Es zeugt von Gottes Liebe zu uns Menschen, mit der er stets bei uns ist. Gerne können Sie auch eine Kerze anzünden.

 

Kreuzzeichen

Beginnen wir diese Feier im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Gesang zur Eröffnung

„Zu Bethlehem geboren“ (GL 239)

 

Einleitung

Viele Worte sprechen wir in unserem Alltag. Manche bleiben an der Oberfläche, sind einfach nur so dahingesagt. Manche wiederum haben große Auswirkungen, verursachen große Freuden oder tiefen Schmerz. Doch solange Worten kein Handeln folgt, bleiben sie bedeutungslos. Dass Gottes Wort seiner Liebe zu uns Menschen ganz konkret Mensch geworden ist, das dürfen wir heute feiern und uns davon berühren lassen.

 

Kyrie (wenn Antwortruf gesungen, z.B. GL 155)

Jesus Christus, in dir dürfen wir Gott, unseren Vater, besser kennenlernen. Wir grüßen dich in unserer Mitte:

Herr, du bist das Licht, das jede Finsternis erleuchtet.
Herr, erbarme dich/Kyrie eleison

Herr, manchmal tun wir uns schwer, uns auf dich auszurichten, und erkennen dich nicht.
Herr, erbarme dich/Kyrie eleison

Herr, durch dich wurden wir alle zu Kindern Gottes.
Herr, erbarme dich/Kyrie eleison

 

Vergebungsbitte

Guter Gott, du hast uns dazu erwählt, heilig und ohne Fehler zu leben. Doch nicht immer können wir dieser Bestimmung gerecht werden. Heile mit deiner verzeihenden Liebe all unsere Fehler und hilf uns so, als deine Kinder immer mehr Zeugen und Zeuginnen deiner Liebe zu sein. Amen

 

Gloria

GL 710,2

 

Tagesgebet

Liebender Gott, du hast dein Wort Mensch werden lassen, um uns immer und überall nahe zu sein. Öffne uns heute für dein Wort, damit auch wir unser Handeln danach gestalten und so einander immer mehr deine Liebe weiterschenken können. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder. Amen

 

Lesung

(Eph 1,3-6.15-18)

Groß ist das Geschenk Gottes, dass er uns zu seinen Kindern gemacht hat. So groß, dass wir es kaum fassen und nur schwer in unser Leben „übersetzen“ können. Umso mehr war der Apostel Paulus von Dankbarkeit erfüllt, als er erkannte, wie sehr die Gemeinde von Ephesus sich darum bemühte, ihre Sendung als Gotteskinder zu leben.

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Éphesus

Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn. Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört. Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt.

Wort der Heiligen Schrift

 

Antwortpsalm (Ps 147,12-13.14-15.19-20, Kv: Joh 1,14)

R Das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt – R

Jerusalem, rühme den Herrn!
Zion, lobe deinen Gott!
Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, *
die Kinder in deiner Mitte gesegnet. – (R)

Er verschafft deinen Grenzen Frieden, *
er sättigt dich mit bestem Weizen.
Er sendet seinen Spruch zur Erde, *
in Eile läuft sein Wort dahin. – (R)

Er verkündet Jakob sein Wort, *
Israel seine Gesetze und seine Entscheide.
An keinem anderen Volk hat er so gehandelt, *
sie kennen sein Recht nicht. – R

 

Halleluja

V/A Halleluja, Halleluja (GL 174,1)

V Christus, offenbart im Fleisch, verkündet unter den Völkern,
Christus, geglaubt in der Welt: Ehre sei dir!

A Halleluja

Evangelium

(Joh 1,1-5.9-14)

Hochtheologisch kompliziert und gleichzeitig sehr prägnant wird im heutigen Evangelium die Geburt Jesu Christi beschrieben: Gottes Wort ist Fleisch geworden. Gottes Liebe zu uns Menschen ist nicht abstrakt geblieben, sondern wurde konkret, fass- und erfahrbar in der Person Jesu Christi.

V Der Herr sei mit euch
A Und mit deinem Geist
V Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
A Ehre sei dir, o Herr

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

V Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus
A Lob sei dir, Christus

 

Predigt von Pfarrer Dietmar Stipsits

Liebe ChristInnen!

„Er (Gott) hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet“ (Eph 1,3), hat uns die heutige Lesung zugesagt. Am Beginn des neuen Jahres bekommen wir nochmals zugesprochen, wie Gott auf uns Menschen, auf alle Menschen schaut: Mit allem Segen seines Geistes segnet er uns. Das bedeutet für mich: Mit allem Guten, das ich für mein Leben und in meinem Leben brauche, wurde und werde ich ausgestattet, schenkte und schenkt mir Gott. Was braucht es denn mehr an „Froher Botschaft“ im neuen Jahr 2021?

Ich weiß nicht, was mir und uns dieses neue Jahr bringen wird… Ich weiß nicht, wie es mit Covid-19 weitergehen wird… Ich weiß nicht, wie sich 2021 unsere Wirtschaft und damit auch die Situation der Arbeitsplätze entwickeln werden… Da gibt es realistisch betrachtet wohl sehr, sehr viele Fragezeichen. Und jetzt könnten meine Sorgen ganz groß werden, könnte es mir angst und bange werden, könnte ich in Ohnmacht verfallen und erstarren, stehen bleiben, nicht mehr weitergehen können.

Aber diesen Weg möchte ich nicht einschlagen, sondern viel lieber jenen wählen, den mir der Epheserbrief in Erinnerung ruft: Du bist gesegnet mit allem Segen Gottes. Du bist ausgestattet mit all dem, was du auch in diesem neuen Jahr 2021 brauchst, um deinen Weg zu gehen. Gott schenkt dir alles, was du brauchst, deinen Weg mit Mut, mit einer großen Portion Zuversicht, mit Ausdauer, mit viel Freude und mit dem Blick auf das Gute in dir und in der Welt zu gehen.

Deshalb bin ich Christ: Weil mir dieser Glaube immer wieder, wirklich jeden Tag aufs Neue die Kraft schenkt, also „Frohe Botschaft“ ist, in meinem Leben nicht zu verzagen, weil mir dieser Glaube Sonntagsgottesdienst für Sonntagsgottesdienst zuspricht: Du bist von Gott gesegnet mit allem Segen Gottes. Du brauchst dich also vor nichts zu fürchten, du brauchst letztlich keine Angst zu haben: „Ich, Gott, bin an deiner Seite. Ich schenke dir Hoffnung. Ich befähige dich tagtäglich dazu, meine Liebe zu leben. Ich bin es, der dir dein Herz weit öffnet, um Freude, um meinen Segen, um Gutes in die Welt zu bringen“ – jeden Tag aufs Neue und bis in Ewigkeit.

 

Glaubensbekenntnis

 

Fürbitten

Liebender Gott, du hast uns zu deinen Kindern erwählt. Als solche dürfen wir vertrauensvoll mit unseren Bitten zu dir kommen:

-Lass besonders jene Menschen, die es gerade schwer haben in ihrem Leben, deine Kraft und deinen Beistand erfahren.

-Hilf uns im Großen und im Kleinen deine Liebe weiterzuschenken und so an deinem Frieden in unserer Welt mitzuarbeiten.

-Erhelle die Dunkelheit der Trauernden mit deinem Licht.

-Hilf jenen Menschen, die sich schwer tun, sich dem zu öffnen, was du ihnen schenken möchtest.

-Schenke all unseren Verstorbenen die Herrlichkeit deiner Gegenwart.

Vater, dir vertrauen wir unsere Bitten, Sorgen und Fragen an, auch die, die unausgesprochen bleiben, und bitten dich um deine Begleitung, heute, morgen und in Ewigkeit. Amen

 

Vater Unser

 

Lied

„O du fröhliche“ (GL 238)

 

Meditation

Gott schenkt dir sein Wort

Es ist ein Wort, das dich herausfordern wird,
doch niemals niederdrückt.
Ein Wort, das dich vor Fragen stellt,
nicht ohne dich auf dem Weg zu Antworten zu begleiten.
Ein Wort, das dich liebt,
und niemals hasst.
Sein Wort, das immer bei dir sein wird,
und dich nie fallen lassen wird.

 

Schlussgebet

Liebender Gott, Vater und Mutter, du bist Mensch geworden, damit Jesus Christus unser Bruder wurde und wir so alle zu deinen Kindern wurden. Lass uns dieses unfassbare Geschenk deiner unendlichen Liebe Freude, Kraft und Trost in unserem Alltag sein. Darum bitten wir dich, durch Jesus Christus unseren Bruder. Amen

 

Segensbitte

Guter Gott, Glaube und Vertrauen in deine Liebe sind Geschenk und Aufgabe zugleich. Manchmal fühlen wir uns davon getragen und bestärkt, manchmal müssen wir erkennen, wie schwer wir uns damit tun. Für alle Situationen erbitten wir deinen Segen, um dir immer näherzukommen, dich, den Vater, Sohn und Heiligen Geist. Amen

V Gehet hin in Frieden.
A Dank sei Gott, dem Herrn.

© Maria-Luise Hendler (mit Ausnahme der Schrifttexte und der Predigt)