Österliche Versöhnungsfeier 2021

Versöhnungsfeier
Mit biblischer Freude Ostern entgegen
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Einzug: Orgel

Begrüßung & Eröffnung

Einleitung:
Den heurige Fastenweg habe ich unter das Motto gestellt „Mit biblischer Freude Ostern entgegen“. Sonntag für Sonntag versuchte ich mich auf Entdeckungsreise zu machen in der Bibel, um zu schauen, welche Frohbotschaft finde ich darin, was sind „Freuden“, die uns die Bibel zu vermitteln versucht. An den 5 Fastensonntagen habe ich fünf wesentliche Punkte gefunden, die mir in meinem persönlichen Glauben wichtig sind. Heute bei unserem Versöhnungsgottesdienst möchte ich einladen, sich nochmals diese fünf Punkte in Erinnerung zu rufen, und zu schauen, welchen Stellenwert die einzelnen Punkte in meinem Alltag einnehmen.

 

  1. Und siehe, du bist sehr gut

Lesung: Gen 1,1-2.26-28.31

Lesung aus dem Buch Genesis.
Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.
Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen.
Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.
Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!
Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag.

Wort der Hl. Schrift.


SprecherIn:
Wie sehe ich mich selbst? Kann ich ja zu mir selber sagen? Nehme ich mich so an, wie ich bin? Nehme ich mein Leben so an, wie es ist? Vertraue ich darauf, dass Gott mich grundsätzlich als „sehr guten“ Menschen geschaffen hat, oder sehe ich mich vielmehr als sündigen Menschen an, der ständig alles falsch macht? Sehe ich nur das Negative in mir, oder auch das viele Gute, das in mir steckt?

Kyrieruf nur durch Vorsänger*in: GL 155

Gebet:
Gott, du willst das Beste für uns und „sehr gut“ hast du uns geschaffen. Wir bitten dich, lass dein Wort unsere Herzen treffen, damit wir deinen Willen erkennen. Lass uns deine Gegenwart unter uns spüren und steh uns bei mit deiner Kraft und Liebe. Das erbitten wir für heute und für alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.

 

  1. Gott ist mit uns:

Lesung: Jos 1,1-9

Lesung aus dem Buch Josua.
Nachdem Mose, der Knecht des HERRN, gestorben war, sagte der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Diener des Mose:
Mein Knecht Mose ist gestorben. Mach dich also auf den Weg und zieh über den Jordan hier mit diesem ganzen Volk in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, geben werde!
Jeden Ort, den euer Fuß betreten wird, gebe ich euch, wie ich es Mose versprochen habe.
Euer Gebiet soll von der Steppe und vom Libanon an bis zum großen Strom, zum Eufrat, reichen – das ist das ganze Land der Hetiter – und bis hin zum großen Meer, wo die Sonne untergeht.
Niemand wird dir Widerstand leisten können, solange du lebst. Wie ich mit Mose war, will ich auch mit dir sein. Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.
Sei mutig und stark! Denn du sollst diesem Volk das Land zum Besitz geben, von dem du weißt: Ich habe ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben.
Sei ganz mutig und stark und achte genau darauf, dass du ganz nach der Weisung handelst, die mein Knecht Mose dir gegeben hat! Weich nicht nach rechts und nicht nach links davon ab, damit du Erfolg hast überall, wo du unterwegs bist!
Über dieses Buch der Weisung sollst du immer reden und Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, genauso zu handeln, wie darin geschrieben steht. Dann wirst du auf deinem Weg Glück und Erfolg haben.
Habe ich dir nicht befohlen: Sei mutig und stark? Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.

Wort der Hl. Schrift.

 

SprecherIn:
Erfahre ich Gott als einen, der mit mir ist, in meinem Leben mir nahe? Oder ist Gott für mich vor allem einer, der ganz weit weg ist, den ich nicht spüre, den ich nicht kenne? Wie pflege ich „Kontakt“ zu Gott? Bete ich? Regelmäßig? Nehme ich die Bibel zur Hand? Ist der Gottesdienst für mich ein guter Ort, wo ich Gottes Nähe spüre? Welche Orte sind mir im Laufe meines Lebens wichtig geworden, weil ich dort Gott besonders erfahren habe? Entdecke ich ebenso im Mitmenschen Gott? Spüre ich Gott, wenn ich anderen beistehe, für sie da bin, ihnen helfe? Erfahre ich Gott, wenn ich liebe?

Kyrieruf nur durch Vorsänger*in: GL 155

Gebet:
Gott-mit-uns, was Menschen bewusst oder unbewusst seit Menschengedenken ersehnen, was wir mehr als die Luft zum Atmen und mehr als das Wasser zum Leben brauchen: das ist deine Nähe und deine Liebe, die Erfahrung, dass unser Leben nicht sinnlos und verloren ist. Hilf, dass uns in dieser Fastenzeit daraus neu die Freude und Zuversicht erwächst, die nur du uns schenken kannst. Du bist mit uns heute und für alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.

 

  1. Es gibt für alles eine Lösung:

Lesung: 1 Sam 1,10-12.17-20

Lesung aus dem 1. Buch Samuel.
Hanna war verzweifelt, betete zum HERRN und weinte sehr.
Sie machte ein Gelübde und sagte: HERR der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd wirklich ansiehst, wenn du an mich denkst und deine Magd nicht vergisst und deiner Magd einen männlichen Nachkommen schenkst, dann will ich ihn für sein ganzes Leben dem HERRN überlassen; kein Schermesser soll an sein Haupt kommen.
So betete sie lange vor dem HERRN…
Eli erwiderte und sagte: Geh in Frieden! Der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast.
Sie sagte: Möge deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Dann ging sie weg; sie aß wieder und hatte kein trauriges Gesicht mehr.
Am nächsten Morgen standen sie früh auf und beteten den HERRN an. Dann machten sie sich auf den Heimweg und kehrten in ihr Haus nach Rama zurück. Elkana erkannte seine Frau Hanna; der HERR dachte an sie
und um die Jahreswende wurde Hanna schwanger. Sie gebar einen Sohn und nannte ihn Samuel, denn sie sagte: Ich habe ihn vom HERRN erbeten. 

Wort der Hl. Schrift.

 

SprecherIn: In welcher schwierigen Situation befinde ich mich gerade? Was belastet momentan mein persönliches Leben? Gab es in der Vergangenheit Ereignisse, wo ich zunächst nicht weiter wusste, und wo sich dann doch ganz plötzlich eine Lösung aufgetan hat? Was tue ich in ausweglosen Momenten? An wen wende ich mich, wenn ich selber anstehe? Suche ich das Gespräch mit einer guten Freundin, mit einem guten Freund, mit meiner Ehepartnerin, meinem Ehepartner? Suche ich bei Gott um Hilfe? Kann ich darauf vertrauen, dass Gott mir beisteht und mir weiterhilft?

Kyrieruf nur durch Vorsänger*in: GL 155

Gebet:
Heil-machender Gott, ich brauche einen Fels, um darauf zu stehen in dieser fließenden Welt. Ich brauche einen Boden, der nicht wankt in dieser bebenden Welt. Ich brauche einen Weg, um mich nicht zu verirren in dieser verwüsteten Welt. Ich brauche einen Stab, um mich zu halten in dieser gefährlichen Welt. Ich brauche jemanden, der mich nicht im Stich lässt in dieser trüger
schen Welt. Gott, sei du mir Fels, sei du mir fester Boden, sei du mir Weg und Stab, sei du mein Freund jetzt und alle Tage meines Lebens und in Ewigkeit.

 

  1. Gott vergibt:

Lesung: Ps 103,8-14 (Luther 2017)

Lesung aus dem Buch der Psalmen.
Barmherzig und gnädig ist der HERR,
geduldig und von großer Güte.
Er wird nicht für immer hadern noch ewig zornig bleiben.
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen,
die ihn fürchten.
So fern der Morgen ist vom Abend,
lässt er unsre Übertretungen von uns sein. 

Wort der Hl. Schrift.

 

SprecherIn:
Ist Gott für mich einer, der mir persönlich gegenüber barmherzig ist und geduldig? Vertraue ich darauf, dass in Gottes Augen nicht meine Sünden an erster Stelle stehen, sondern das Gute in mir und mein Wille zum Guten? Ist Gott für mich nach vor der Richter und Rächer? Oder kann ich daran glauben, dass Gott mir persönlich vergibt, immer aufs Neue? Wie fühlt es sich an, wenn Gott mir vergibt? An welche Situationen in meinem Leben erinnere ich mich da in der Vergangenheit? Gibt es jetzt gerade einen Punkt, wo ich Gott um Vergebung bitten möchte? Wo benötige ich – vielleicht schon seit Längerem – Versöhnung, Aussöhnung?

Kyrieruf nur durch Vorsänger*in: GL 155

Gebet:
Du Gott der Vergebung, du hast uns geschaffen – doch wir kennen dich kaum. Du liebst uns – und doch sündigen wir immer wieder. Offenbare dich deiner Gemeinde. Zeig uns dein Gesicht. Sag uns, wer du bist und wie grenzenlos deine Güte und Vergebung ist. Gib uns das Gespür, dich zu erkennen, dich zu lieben, deiner Vergebung zu vertrauen in Zeit und Ewigkeit.

 

  1. Gott erbarmt sich der Schwachen:

Lesung: Ez 34,1-4

Lesung aus dem Buch Ezechiel.
Das Wort des HERRN erging an mich:
Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Hirten Israels,
sprich als Prophet und sag zu ihnen, den Hirten:
So spricht GOTT, der Herr:
Weh den Hirten Israels, die sich selbst geweidet haben!
Müssen die Hirten nicht die Schafe weiden?
Das Fett verzehrt ihr und mit der Wolle kleidet ihr euch.
Das Mastvieh schlachtet ihr, die Schafe aber weidet ihr nicht.
Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt,
das Kranke habt ihr nicht geheilt,
das Verletzte habt ihr nicht verbunden,
das Vertriebene habt ihr nicht zurückgeholt,
das Verlorene habt ihr nicht gesucht;
mit Härte habt ihr sie niedergetreten und mit Gewalt.

Wort der Hl. Schrift.

 

SprecherIn:
Bin ich auf der Seite der Schwachen? Setze ich mich ein für Menschen, denen es nicht so gut geht wie mir? Bin ich bereit zum Teilen? Was mache ich konkret, um anderen zu helfen? Wie ist mein Umgang mit kranken Menschen? Wie gehe ich mit Fremden um? Sind sie mir ein Anliegen, oder sag ich lieber: „Das geht mich nichts an!“? Kümmere ich mich nur um mich selbst, oder teile ich die Not, die ich hier in meiner Ortschaft oder auch in fernen Ländern sehe? Wie engagiere ich mich in der Politik, in unseren Kirchen, in der Arbeitswelt? Stehe ich da auf der Seite der Schwachen und setze mich für sie praktisch ein? Glaube ich daran, dass ich persönlich Veränderung bewirken kann, oder fühle ich mich ohnmächtig den Umständen ausgesetzt? Spüre ich in mir die Kraft, die Gott mir täglich schenkt, um Gutes zu tun?

Kyrieruf nur durch Vorsänger*in: GL 155

Gebet:

Du Gott der Schwachen, wir sind auf dem Weg unseres Lebens. Wir setzen darauf, dass du uns begleitest, auch wenn wir da nicht immer sicher sind. Was nützt schon in der Not eine Hand, die wir nicht spüren, in der Not des Lebens ein Gott, dessen Nähe wir nicht greifen können? Öffne unsere Augen, dass wir deine Hilfe sehen. Schärfe unsere Sinne, wenn du auf überraschende und unerwartete Weise uns nahe bist, auch in unseren Schwächen. Das erbitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Lied nur durch Vorsänger*in: GL 422/1 – 3

 

Einladung zum Schuldbekenntnis:

Wir bekennen nun gemeinsam, dass wir in unserem Leben die Vergebung Gottes brauchen. Wir bekennen, dass keine und keiner von uns besser ist als die/der andere. Wir sind eine Gemeinschaft glaubender, aber auch unvollkommener Menschen, Menschen, die wissen, dass sie trotz allem von Gott immer angenommen und geliebt sind. Das wollen wir ganz persönlich jetzt tun indem wir das Schuldbekenntnis sprechen:

Alle: Ich bekenne…

Vergebungsbitte:

Barmherziger Gott, schenke uns die Kraft, damit wir uns ganz deiner Versöhnung hingeben. Mach uns zu Botinnen und Boten deiner Hoffnung, dass wir dort, wo Hass ist, Liebe bringen, wo Unrecht herrscht, gerecht sind, wo Uneinigkeit ist, Versöhnung schenken, wo Schatten ist, Licht bringen, wo Traurigkeit ist, Freude vermitteln. Nimm dabei von uns alle Hindernisse und Schwächen. Wir wollen umkehren, mit dir auf dem Weg sein, damit du auch im Hier und Heute erfahrbar wirst, durch ein Handeln, dass von Liebe und gegenseitigem Respekt geprägt ist. Wir bitten dich aus ganzem Herzen, vergib uns all unsere Schuld, du Barmherziger, Vater, Sohn und Hl. Geist.

Lied nur durch Vorsänger*in: GL 815/1.4-6.

Vater unser

Hinweis: Möglichkeit zur Beichte

Segen

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