„MenschenGerecht“ – Fastenzeit mit Bischof Erwin Kräutler

Mit „Betrachtungen“ aus seiner Diözese Xingu im brasilianischen Regenwaldgebiet will Bischof Erwin Kräutler dazu beitragen, dass die Welt nicht noch weiter auseinanderfällt in Arm und Reich. Der Glaube hat eine befreiende Kraft – nach beiden Seiten hin. „Wir haben hier keine bleibende Stadt“ gilt auch jene, die es sich im Leben auf den ersten Blick gut eingerichtet haben. Die Umkehr, zu der die Fastenzeit einlädt, soll das Leben reicher machen.

Schöpfungsgerecht – menschengerecht und gottgerecht zu leben. Dazu soll die Reihe mit Bischof Kräutler Anregung und Hilfe sein.

Teil 1 : Als Volk Gottes unterwegs (22.2.2012)
Alle sollen Gottes Liebe erfahren


Zu Hause bin ich überall, meint Bischof Erwin Kräutler. Oft ist er unterwegs im größten Bistum Brasiliens. Dort – im Amazonasgebiet – suchen viele „die künftige Stadt“, die ihnen Arbeit und Nahrung bieten soll.

2. Teil: Die Armen und die Anderen
(29.2.2012)
Gott verschafft den Armen ihr Recht


Weil Politiker in ihnen einen Hemmschuh für den Fortschritt sehen, werden Indios gnadenlos ihrer Rechte beraubt. Die Kirche will sich die Probleme der Armen zu ihren eigenen machen.

3. Teil: Der Mensch und seine Mitwelt (7.3.2012)
Das Sterben der Wälder und Wasser


Mit einer Reihe von Abkommen wollen die Staaten der drohenden Zerstörung der Wälder Herr werden. Doch mit dem „großen Geld“ lassen sich die Probleme nicht bewältigen. Ein maßvoller Lebensstil ist das Gebot der Stunde.

4. Teil: Gottgerecht leben (14.3.2012)
Jesus tröstet: Verliert nicht den Mut!

Luís stammt aus dem Bundesstaat Maranhão und lebt mit seiner Frau Francisca und seinen Kindern unweit der Stelle, an der Schwester Dorothy im Februar 2005 ermordet wurde. Auch er geriet ins Kreuzfeuer eines Großgrundbesitzers. Als dieser mit der Waffe in der Hand drohte, die ganze Familie zu ermorden, „erhob Gott einen Wall zwischen ihm und uns“, erzählt Luís: „Ich spürte die Hand Gottes. Gott war stärker!“

5. Teil: Gemeinschaft in Liebe und Mitverantwortung (21.3.2012)
Leben als Hausgenossen Gottes


„Welch wunderschöner Bananenhain! Wer hat ihn gepflanzt? Wem gehört er?“, frage ich einen Kayapó-Indio mit dem Blick auf die ­üppig behangenen Stauden ganz in der Nähe des Dorfes. Er lächelt stolz und antwortet: „Wir alle! Er gehört uns!“
Kinder und alte Leute genießen wohl als Erste diese am Xingú so aromatischen Früchte. Beim Anlegen des Feldes und beim Pflanzen der Bananenstauden haben sie aber sicher nicht nachhaltig mitgeholfen. Trotzdem sagt der Kayapó: „Wir alle haben den Hain gepflanzt!“

6. Teil: Ringen um Gerechtigkeit (28.3.2012)
Der Schrei des Blutes dringt an Gottes Ohr

Der Prozess im Mordfall von Schwester Dorothy Stang ist einer der spektakulärsten in der Geschichte der brasilianischen Gerichtsbarkeit.

7. Teil: Auferstanden von den Toten (4.4.2012)
Die Kreuze sind verschwunden


Die Karfreitagsliturgie beginnt in Altamira frühmorgens mit einem vierstündigen Kreuzweg. Männer tragen auf ihren Schultern ein zentnerschweres Kreuz durch die Stadt. Die Prozession zieht von der Kathedrale in die Außenbezirke, zwängt sich durch enge Gassen an Häusern und Hütten vorbei, hinauf auf die Hügel, hinab in die Senken. Tausende Menschen beten und singen miteinander. Bei jeder Station hält das Volk schweigend inne und hört auf die Worte des Evangeliums.