Herbst und Vergänglichkeit

Früher konnte ich den Herbst nie leiden. Das Herunterfallen des Laubes, die danach kahl dastehenden Bäume, der Nebel im November, all das stimmte mich pessimistisch. Der Herbst zeigte mir, wie vergänglich unsere Natur ist. Und der Besuch der Gräber Anfang November verstärkte in mir diesen Gedanken der Vergänglichkeit.

 

In letzter Zeit mache ich jedoch sehr gerne Tageswanderungen rauf auf die Berge, um den wunderbaren Ausblick zu genießen, den ich am Gipfel habe. Dadurch lernte ich den Herbst von einem neuen Blickpunkt aus zu schätzen. Für mich ist es wirklich atemberaubend, wenn ich durch die Buntheit der Wälder wandern darf, die der Herbst hervorzaubert. Wie imposant ist es, von oben auf diesen Farbenreichtum zu blicken mit den unzähligen und vielfältigen Gelb-, Grün-, Rot- und Brauntönen.

 

Die Herbstzeit mit dem Fallen der Blätter lehrt mich heute, dass die Natur eine Ruhephase braucht, um im Frühjahr neu auszutreiben. Ein schönes Bild für mein Leben. Meine Vergänglichkeit im Tod wird sich auch verwandeln in ein ganz anderes Leben. Vergänglichkeit als Durchgang zur endgültigen Geborgenheit in Gott.

 

Und hier zum Nachhören auf religion.orf.at.