SPÄTZÜNDUNG: Ein Rückblick auf die Heimkampagne

von Michael Genner, vormals SPARTAKUS, jetzt Asyl in Not

Vierzig Jahre danach hat die bürgerliche Presse den Heimskandal entdeckt. Besser spät als gar nicht. Aber es drängen sich mir einige Erinnerungen auf. Anfang der Siebzigerjahre war ich Vorstandsmitglied der Jugendorganisation SPARTAKUS. Wir kämpften gegen die Erziehungsheime – gegen die „Jugend-KZ’s“, wie wir sie nannten.
Zeugnisse von Opfer auf Asyl-in-Not

 

Der Standard, 18. Oktober 2011
„Das waren eindeutig Kindergefängnisse“
Menschenunwürdige Zustände in städtischen Heimen waren schon in den 1970er-Jahren bekannt. Interessiert hat es wenige
Wien – Die Heime der Stadt Wien seien „totalitäre Institutionen“, in denen ein „derartiges Ausmaß von Zerstörung der Individuen und von Inhumanität vorhanden“ sei, dass man in 14 Fällen nur von „Kindergefängnissen“ sprechen könne: Das steht in dem Bericht „Verwaltete Kinder“ der ehemaligen SPÖ-Nationalratsabgeordneten Irmtraut Karlsson – aus dem Jahr 1974.

KURIER, 19.10.2011
Thema: Skandalheim Wilhelminenberg
„Heime waren Kindergefängnisse“
Die Stadt Wien wurde bereits in den 1970er-Jahren über die schlimmen Zustände in den Heimen informiert, sagt Ex-SPÖ-Politikerin Irmtraut Karlsson.