Gebete bei Todesfällen und Trauer

Abschied von geliebten Menschen:

Gott, in deiner liebenden Hand liegt unser Geschick. Hilflos stehen wir dem Sterben unserer Lieben gegenüber. Es fällt uns schwer, deine Pläne zu begreifen und zu bejahen. Es macht uns traurig, dass die Augen unsrer (unsres) Verstorbenen gebrochen und ihre (seine) Hände für immer erkaltet sind. Wir vertrauen deinem Wort, dass nichts uns je von deiner Liebe trennen kann. Erhalte in uns diesen Glauben und vollende unsre Verstorbenen in deinem neuen Leben.

 

Für plötzlich Verstorbene:

Treuer Gott, alles Leben kommt von dir und kehrt zu dir zurück. Du bestimmst, wann wir geboren werden und wann wir sterben. Der plötzliche Tod von … macht uns betroffen. Ohne Abschied nehmen zu können, ist sie (er) von uns gegangen. Trauer und Schmerz bewegen uns. Wir danken dir für alle, die Schmerz und Ohnmacht, Trauer und Hoffnung mit uns teilen und uns helfen zu deinem Willen ja zu sagen. Du hast … bei ihrem (seinem) Namen gerufen. Du kennst ihr (sein) innerstes, persönliches Geheimnis. Zeig an ihr (ihm) die Macht deiner Liebe. Vollende ihr (sein) Leben in der ewigen Gemeinschaft mit dir. Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn, unsern auferstandenen Bruder und Herrn. Amen.

 

Für nach langer Krankheit Verstorbene:

Gott, du bist reich an Erbarmen und willst, dass alle Menschen gerettet werden. Hab Erbarmen mit unsrer (unsrem) Verstorbenen …, die (den) du nach langer Krankheit zu dir heimgeholt hast. Sie (er) hat in schweren Stunden den Glauben bewahrt und ist Christus im Leiden ähnlich geworden. Darum gib ihr (ihm) nun Anteil an der Herrlichkeit deines auferstandenen Sohnes. Denn er hat uns verheißen: Ich werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.

 

Gebet in Verzweiflung und Unvermögen:

Gott, du hast mir einen lieben Menschen genommen. Ich vermag nicht zu sagen: „Dein Wille geschehe, denn er ist weise und gut.“ Aber ich flehe zu dir: Nimm von mir die Gleichgültigkeit und das Desinteresse. Lass mich die Wärme der Sonne wieder spüren und die Kühle des Regens. Gib, dass ich die Blumen auf den Wiesen und die Früchte der Bäume wieder sehe. Wann werden mich die Sorgen der Nachbarn, wann wird mich der Angstschrei eines Kindes wieder erreichen? Wie weit bin ich entfernt von allem Mitleid und stillem Glück? Die quälende Finsternis der Nacht ist meine einzige Gefährtin. Herr, wann erwärmst du mein erstarrtes Herz, wann gibst du mir ein Stück Leben zurück?

 

Gebet von Hinterbliebenen:

Gott, wir trauern um einen lieben Menschen. Er wird uns sehr fehlen. Aber wir geben ihn in deine Hand und wissen ihn in deiner Liebe geborgen. Wir haben Angst vor dem Tod. Tröste uns in unserem Leid. Tröste uns, wenn wir selber einmal sterben müssen. Denn du hältst uns und lässt uns nicht fallen, was auch geschehen mag. Amen.

 

Segen:

Gott möge uns umgeben mit seinem Glanz und uns erleuchten mit lichten Gedanken. Er möge uns stützen und leiten, wo unsere Schritte weder Weg noch Ziel wissen. Er möge uns schützen und bewahren vor allen Gefahren, die in dieser Welt auf uns lauern. Er möge uns unsere Last tragen helfen und unsere Wunden heilen lassen. Er möge uns unsere Schuld vergeben, damit alles in uns wieder heil wird und gut. Das schenke uns Gott, der Zärtliche, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Segen:

Der Herr segne dich und behüte dich – Er begleite dich in Sein grenzenloses Land, das denen versprochen ist, die Ihm vertrauen. Er ist dein Trost und dein Ziel, wenn dein Wunsch zu leben sich an der dunklen Grenze des Todes stößt – Er gebe dir das hoffende Vertrauen: Du kannst dich fallen lassen in Seine sanften Hände. Er mache dir den Abschied leicht. Sein Wort sei dein Halt, wenn du keinen Boden mehr spürst, der dich trägt. Er schenke dir die Gewissheit, dass ein neues Ufer wartet, an dem Er dir entgegenkommt. Er schicke dir Seinen Engel. Sein reines Licht, das dich geleitet in das Reich ohne Raum und zeit, wenn dein Leib das Ende seines Weges erreicht und du dich dem Tor näherst, das Tote und Lebende voneinander trennt. Das schenke dir der Gott, der Grenzen setzt und Grenzen sprengt. Amen.