Wenn Sie den Tod eines lieben Menschen betrauern, sollen Sie wissen, dass Ihre Pfarrgemeinde mit Ihnen mitfühlt und Sie nicht alleine lassen möchte.
Die Feier des kirchlichen Begräbnisses soll mit seinem Ritual, mit seinen Liedern, Gebeten und Texten ein Ausdruck unseres Glaubens an den Gott des Lebens sein: der Tod nimmt uns nicht das Leben, sondern er verwandelt es in ein neues Sein bei Gott. Begräbnistage sind in unserer Pfarre Montag bis Samstag. Wenn es die Angehörigen wünschen, kann innerhalb des Sonntagsgottesdienstes ein sog. „Requiem“ für die/den Verstorbenen gefeiert werden. Pfarrer Dietmar wird Ihnen das im Gespräch zur Vorbereitung des Begräbnisses näher erklären.
Pfarrer Dietmar bittet um Verständnis, wenn er die Einladung zu einem etwaigen „Totenmahl“ nicht annimmt. Er freut sich jedoch, wenn Sie in den kommenden Tagen oder Wochen mit ihm Kontakt aufnehmen, um einen Termin zu vereinbaren für einen Kaffee oder ein Essen.
Der Tod eines nahen Menschen ist eine entscheidende Wegmarke auch im eigenen Leben und noch vielmehr eine große Herausforderung meines persönlichen Glaubens an Gott. Dieses Ereignis kann in mir selber Fragen nach dem Sinn meines Lebens und über Gott auslösen. Pfarrer Dietmar steht Ihnen jederzeit als Gesprächspartner zur Verfügung, wenn Sie in dieser Zeit der Trauer besondere seelsorgliche Begleitung wünschen. In Zeiten von Todesfällen und der Trauer kann auch das persönliche Gebet eine große Hilfe sein. Hier finden Sie einige Anregungen dazu:
Abschied von geliebten Menschen:
Gott, in deiner liebenden Hand liegt unser Geschick. Hilflos stehen wir dem Sterben unserer Lieben gegenüber. Es fällt uns schwer, deine Pläne zu begreifen und zu bejahen. Es macht uns traurig, dass die Augen unsrer (unsres) Verstorbenen gebrochen und ihre (seine) Hände für immer erkaltet sind. Wir vertrauen deinem Wort, dass nichts uns je von deiner Liebe trennen kann. Erhalte in uns diesen
Glauben und vollende unsre Verstorbenen in deinem neuen Leben. Amen.
Für plötzlich Verstorbene:
Treuer Gott, alles Leben kommt von dir und kehrt zu dir zurück. Du bestimmst, wann wir geboren werden und wann wir sterben. Der plötzliche Tod von … macht uns betroffen. Ohne Abschied nehmen zu können, ist sie (er) von uns gegangen. Trauer und Schmerz bewegen uns. Wir danken dir für alle, die Schmerz und Ohnmacht, Trauer und Hoffnung mit uns teilen und uns helfen zu deinem Willen ja zu sagen. Du hast … bei ihrem (seinem) Namen gerufen. Du kennst ihr (sein) innerstes, persönliches Geheimnis. Zeig an ihr (ihm) die Macht deiner Liebe. Vollende ihr (sein) Leben in der ewigen, zärtlichen Geborgenheit mit dir. Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn, unsern auferstandenen Bruder und Herrn. Amen.
Für nach langer Krankheit Verstorbene:
Gott, du bist reich an Erbarmen und willst, dass alle Menschen gerettet werden. Hab Erbarmen mit unsrer (unsrem) Verstorbenen …, die (den) du nach langer Krankheit zu dir heimgeholt hast. Sie (er)
hat in schweren Stunden den Glauben bewahrt und ist Christus im Leiden ähnlich geworden. Darum gib ihr (ihm) nun Anteil am ewigen Festmahl mit dir und deinem auferstandenen Sohn Jesus Christus. Denn er hat uns verheißen: Ich werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Lass uns darauf vertrauen, dass du uns nie fallen lässt weder heute noch in Ewigkeit. Amen.
Gebet in Verzweiflung und Unvermögen:
Gott, du hast mir einen lieben Menschen genommen. Ich vermag nicht zu sagen: „Dein Wille geschehe, denn er ist weise und gut.“ Aber ich flehe zu dir: Nimm von mir die Gleichgültigkeit und das Desinteresse. Lass mich die Wärme der Sonne wieder spüren und die Kühle des Regens. Gib, dass ich die Blumen auf den Wiesen und die Früchte der Bäume wieder sehe. Wann werden mich die Sorgen der Nachbarn, wann wird mich das Lächeln eines Kindes wieder erreichen? Wie weit bin ich entfernt von allem Mitleid und stillem Glück? Die quälende Finsternis der Nacht ist meine einzige Gefährtin. Gott, wann erwärmst du mein erstarrtes Herz, wann gibst du mir ein Stück Leben zurück? Lass mich wieder deine Nähe spüren, Gott. Amen.
Gebet von Hinterbliebenen:
Gott, wir trauern um einen lieben Menschen. Er wird uns sehr fehlen. Aber wir geben ihn in deine Hand und wissen ihn in deiner Liebe geborgen. Wir haben Angst vor dem Tod. Tröste uns in unserem Leid. Tröste uns, wenn wir selber einmal sterben müssen. Denn du hältst uns und lässt uns nicht fallen, was auch geschehen mag. Du bist ein Gott mit uns, alle Tage und in Ewigkeit. Amen.
Segen:
Gott möge uns umgeben mit seinem Glanz und uns erleuchten mit lichten Gedanken. Er möge uns stützen und leiten, wo unsere Schritte weder Weg noch Ziel wissen. Er möge uns schützen und bewahren vor allen Gefahren, die in dieser Welt auf uns lauern. Er möge uns unsere Last tragen helfen und unsere Wunden heilen lassen. Er möge uns unsere Schuld vergeben, damit alles in uns
wieder heil wird und gut. Das schenke uns Gott, der Zärtliche, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Segen:
Der Herr segne dich und behüte dich – Er begleite dich in Sein grenzenloses Land, das denen versprochen ist, die Ihm vertrauen. Er ist dein Trost und dein Ziel, wenn dein Wunsch zu leben sich an der dunklen Grenze des Todes stößt – Er gebe dir das hoffende Vertrauen: Du kannst dich fallen lassen in Seine sanften Hände. Er schenke dir die Kraft zum Loslassen-Können. Sein Wort sei dein Halt, wenn du keinen Boden mehr spürst, der dich trägt. Er schenke dir die Gewissheit, dass ein neues Ufer wartet, an dem Er dir entgegenkommt. Er schicke dir Seinen Engel. Sein reines Licht, das dich geleitet in das Reich ohne Raum und Zeit, wenn dein Leib das Ende seines Weges erreicht und du dich dem Tor näherst, das Tote und Lebende voneinander trennt. Das schenke dir der Gott, der Grenzen setzt und Grenzen sprengt. Amen.