Grodnau, Enthüllung des Roma-Gedenksteines

Auf Initiative des Vereins Concentrum und auf Grundlage des Buches „Einfach weg“ von Dr. Gerhard Baumgartner und Dr. Herbert Brettl gab es bereits seit Herbst 2023 Erzählabende und Informationen über die vor dem 2. Weltkrieg in Grodnau lebenden Roma. 40 % der Ortsbevölkerung zählten zu dieser Volksgruppe, das waren damals an die 200 Personen. Sie wurden im Holocaust, wie Millionen Menschen, entrechtet, verfolgt und ermordet. Nur wenige konnten entfliehen, vier Familien schafften die Rückkehr nach Grodnau.

Ziel der Begegnungstreffen war die Überlegung, die Leidensgeschichten der Opfer dieser Zeit und im Besonderen der MitbürgerInnen der Roma-Volksgruppe durch einen Gedenkort sichtbar zu machen. Dies ist mit der Aufstellung des Gedenksteines geschehen.

Unter Mitwirkung der christlichen Konfessionen und im Miteinander wurde am Sonntag, 6. Juli 2025, nach einem ökumenischen Gottesdienst die Segnung des Gedenksteines durch Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics und Superintendent Robert Jonischkeit vorgenommen. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass dieser Stein ein Ort des Gedenkens, ein Ort der Mahnung und ein Ort des Trostes sei. Nie dürfen Ungerechtigkeit und Ausgrenzung Platz finden. Nur Vergebung, Wahrheit und Versöhnung führen zum Frieden.

Neben reger Teilnahme der Ortsbevölkerung konnten zahlreiche Mitglieder der Roma-Volksgruppe unter ihrem Vorsitzenden Emmerich Gärtner-Horvath begrüßt werden, ebenso die mitwirkenden Pfarrer Dietmar Stipsits, Gerhard Harkam, Matthias Platzer, Dechant Norbert Filipitsch. Stadträtin und Leiterin der Roma-Pastoral Manuela Horvath fand abschließend Worte zum Gedenken. Adelheid Gamauf als gebürtige Grodnauerin und als Mitarbeiterin vom Concentrum dankte für das Zustandekommen dieses Gedenkortes. Dank gilt auch der musikalischen Mitwirkung von Post Meridiem, ebenso dem Spender des Steines, Herrn Christian Bieler aus Goberling.

Da auf diesen Sonntag gleichzeitig der Herz-Jesu-Kirtag fiel, erfolgte eine herzliche Einladung zum gemeinsamen Feiern in ökumenischer Tradition.

(Adelheid Gamauf)