6. Sonntag der Osterzeit A

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Vorbereitung: Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie sich, an dem sich die Gemeinschaft Ihrer Hauskirche wohlfühlt. Eine brennende Kerze, ein Kreuz und/oder die Bibel als Gottes Wort können besonders sichtbar machen, was uns Jesus zugesagt hat:
Dass er überall bei uns ist, auch in der kleinsten Gemeinschaft.

 

Kreuzzeichen

Beginnen wir diese Feier im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Einleitung

Wir stehen in einer langen Tradition: Über Jahrhunderte hinweg haben Christinnen und Christen von ihrem Glauben erzählt und ihn so weitergegeben, bis zu uns. Eltern, Großeltern, Lehrer und andere wichtige Menschen in unserem Umfeld haben auch uns in diesen Glauben hineinwachsen lassen. Sie alle sind der Aufforderung gefolgt, die wir in der heutigen Lesung aus dem ersten Petrusbrief hören: Rede und Antwort zu geben von der Hoffnung, die uns erfüllt. Von der Liebe zu erzählen, die uns Jesus im heutigen Evangelium näherbringen möchte, und diese weiterzuschenken. Denn Rede und Antwort zu geben ist nicht nur mit Worten möglich, sondern auch mit Taten. Dass auch wir diesen Auftrag leben können, dazu möchte uns diese Feier ermutigen.

 

Kyrie

Herr, du hast uns deinen Geist gesandt, damit wir immer einen Beistand an unserer Seite haben.
Kyrie eleison

Herr, du bestärkst uns von dir zu erzählen.
Christe eleison

Herr, du schenkst uns deine Liebe immer wieder auf’s Neue.
Kyrie eleison

 

Vergebungsbitte

Barmherziger Gott, befrei uns von allem, was uns unfähig macht, mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und mit dir, Gott, offen und wahrhaftig umzugehen. Vergib uns, wo wir schuldig geworden sind und führ uns zum Leben in Ewigkeit.

 

Gloria

GL 710,2

 

Tagesgebet

Liebender Gott, deine Gnade, deine Geschenke für unser Leben, sind so übergroß, sodass wir sie nicht fassen können. Hilf uns durch diese Feier, uns stets ein offenes Herz für deine Wunder in unserem Leben zu bewahren, und Worte zu finden, die von deiner Liebe erzählen. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder. Amen

 

Lesung

(1 Petr 3,15-18)

In der Lesung aus dem ersten Petrusbrief hören wir die Ermutigung, ein authentisches Leben als ChristIn zu führen, trotz möglicher Verleumdungen oder Beschämungen. So können wir dem Beispiel Jesu Christi folgen.

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.

Schwestern und Brüder! Heiligt in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt; antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen, damit jene, die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus in schlechten Ruf bringen, wegen ihrer Verleumdungen beschämt werden. Denn es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet, aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde.

Wort der Heiligen Schrift

 

Zwischengesang

„Dass du mich einstimmen lässt“ (GL 389,3-5)

 

Halleluja

V/A Halleluja, Halleluja (GL 174,1)

V So spricht der Herr:
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.

A Halleluja

 

Evangelium

(Joh 14,15-21)

Die Liebe zu Jesus Christus zeigt sich in konkreten Taten. Um diese tun zu können, erbittet Jesus Christus im Evangelium einen Beistand, den Geist der Wahrheit, für seine Jünger und uns. Gelebte Liebe nimmt so mit hinein in die Gemeinschaft der Liebe zwischen Gott Vater, Sohn und Hl. Geist.

V Der Herr sei mit euch
A Und mit deinem Geist
V Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
A Ehre sei dir, o Herr

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, ich komme zu euch. Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und auch ihr leben werdet. An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

V Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus
A Lob sei dir, Christus

 

Predigt von Pfarrer Dietmar Stipsits

Liebe ChristInnen!

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15). Eine Christin/ein Christ ist jemand, der von Hoffnung erfüllt ist. An dieser Aussage bin ich hängengeblieben und hab mich gefragt, stimmt das für mich? Bin ich einer, der von Hoffnung erfüllt ist, auch und gerade hier und jetzt in unserer momentanen Situation? Oder was ist es, das mir Hoffnung schenkt?

Für mich beantwortet diese Frage das heutige Evangelium, wenn Jesus dort vom „Beistand“ spricht (Joh 14,16), viel besser übersetzt mit „Ermunterer, Helfer oder Mutbringer“. Ja, Gottes Geist, Gottes Mutbringer ist es, der mich immer aufs Neue, jeden Tag auf überraschende Weise mit Hoffnung erfüllt. Dieser göttliche Mutbringer verwandelt meine Klage in einen Tanz der Befreiten, befreit von meiner Angst und von meinen bösen Träumen, befreit von meinen selbstgemachten Katastrophen, befreit von Schlag und Gegenschlag, befreit von manch zerstörerischen Feindbildern und Vorurteilen.

Es ist immer wieder dieser göttliche Mutbringer, der mir in Zeiten der Belastungen, der Widerstände und Schwierigkeiten, in Zeiten meiner Resignation Hoffnung schenkt. Dieser göttliche Mutbringer erinnert mich nämlich daran, dass all die schwierigen Situationen in meinem Leben mich letztlich zu dem machen, was ich gerne werden wollte: ausdauernd und standfest, bewährt und erfahren, zuversichtlich und hoffnungsvoll.

Dieser göttliche Mutbringer, so erzählt Jesus, wird mir von niemandem weggenommen, er bleibt bei mir und wird stets in mir sein (vgl. Joh 14,17). Was brauch ich mehr als diese sichere Zusage von Jesus. Wenn ich an Jesus glaube, wenn ich ihm vertraue, dann wird mein Leben immer aufs Neue ein hoffnungs-volles werden. Wenn ich an Jesus glaube, dann werde ich auch so manches Leid ertragen können und gestärkt aus der Krise herausgehen. Wenn ich an Jesus glaube, werde ich im alltäglichen Einerlei spüren, wie dieser göttliche Mutbringer wirklich in mir steckt, ein Teil von mir ist und mich immer wieder befähigt für den neuen Aufbruch ins Leben voller Hoffnung. „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15) heute und morgen und bis in Ewigkeit.

 

Glaubensbekenntnis

 

Fürbitten

Menschenfreundlicher Gott, du möchtest die Gemeinschaft mit uns Menschen. Du bist selbst Mensch geworden und hast uns deinen Geist gesandt, um uns nahe zu sein in all den Höhen und Tiefen, Erfolgen und Fehlern unseres Lebens. Vertrauensvoll kommen wir daher mit unseren Bitten zu dir:

  • Wir bitten dich für all die Menschen, die Not und Elend erleben müssen. Lass sie in dieser schwierigen Zeit deinen Beistand besonders spüren und schenke ihnen so neue Hoffnung und Zukunft.
  • Wir bitten dich für die VerantwortungsträgerInnen in den unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft: Hilf ihnen, Entscheidungen zu treffen, die das Wohl der Menschen im Blick haben und jegliche menschenverachtende und tötende Strukturen unterbinden.
  • Wir bitten dich für uns Christinnen und Christen: Öffne uns Mund und Herz, damit wir nicht müde werden, von deiner Liebe zu uns zu sprechen.
  • Wir bitten dich für die kranken und armen Menschen: Schicke ihnen Menschen, die sie ganz konkret spüren lassen, dass du an ihrer Seite gehst.
  • Wir bitten dich für unsere Verstorbenen: Lass sie teilhaben an deiner göttlichen Gemeinschaft der Liebe.

Guter Gott, nicht immer gelingt es uns von dem zu sprechen, was du uns schenkst, nicht immer können wir in Worte fassen, was uns bewegt. Doch du stehst zu uns, egal was passiert. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Bruder. Amen

 

Vater Unser

 

Lied

„Liebe ist nicht nur ein Wort“ (GL 854)

 

Meditation

Im Anfang war das Wort

Im Anfang war das Wort
fünf Buchstaben: L, I, E, B, E
ein totes Wort – ohne Leben.
Doch dann trat einer auf
wandte sich den Ausgestoßenen zu
richtete Kranke auf
hatte offene Ohren für die Anliegen der Menschen
gab den Hungrigen zu essen
verhalf Armen zu einer Zukunft
machte keinen Unterschied hinsichtlich Rang und Ansehen.
Da wurde das Wort lebendig
LIEBE – erfahrbar.
Und heute?
Es liegt an uns: L, I, E, B, E – fünf tote Buchstaben oder ein Wort voller Leben?

 

Schlussgebet

Liebender Gott, du hast uns zugesagt, durch deinen Heiligen Geist stets bei uns zu sein. Du möchtest mit uns gehen, um Freuden und Schwierigkeiten unseres Lebens mit uns zu teilen und uns zu helfen, wann immer wir es brauchen. Lass uns dies nicht vergessen und stets Bestärkung sein, wenn wir nun in unseren Alltag zurückkehren. Darum bitten wir dich durch deinen Sohn Jesus Christus. Amen

 

Segensbitte

Gott, sei bei uns als Vater und Mutter, wenn wir Fehler begangen haben und deiner verzeihenden Liebe bedürfen.
Gott, sei bei uns als Sohn, wenn wir jemanden an unserer Seite brauchen, der unser Leben mit uns teilt.
Gott, sei bei uns als Hl. Geist, der uns nie vergessen lässt, dass du immer bei uns bist.
So bitten wir dich um deinen Segen, dich Gott, den Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen

V Geht nun und bringt Frieden.
A Dank sei Gott, dem Herrn.

Marienlied

„Rosenkranzkönigin“ (GL 946)