Der Sonntag des Wortes Gottes
Vor zwei Jahren hat Papst Franziskus den dritten Sonntag im Jahreskreis zum „Wort-Gottes-Sonntag“ bestimmt. An diesem Sonntag (heuer 23. Jänner) soll damit in besonderer Weise das Wort Gottes, das wir im reichen Schatz der Bibel finden, im Mittelpunkt stehen. Die Vielfalt der biblischen Schriften erzählt uns von den unterschiedlichsten Erfahrungen, die die Menschen mit Gott gemacht haben. Obwohl diese Texte vor sehr langer Zeit entstanden sind, können auch wir uns heute noch darin wiederfinden. Vielleicht finden wir uns auch im Lesungstext des kommenden Sonntags (30. Jänner) wieder, in dem die Berufung Jeremias erzählt wird:
Bibelimpuls
Vorbereitung
Suchen Sie sich einen ruhigen Ort und gestalten Sie diesen für Sie stimmungsvoll. Legen Sie die Bibel in die Mitte und entzünden Sie eine Kerze. Kommen Sie zur Ruhe und nehmen Sie sich eine Auszeit vom Alltag. Gerne können Sie zur Einstimmung auch ein Lied singen (z.B. „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“; GL 450, https://youtu.be/kV0Tc9PpjKs). Beginnen Sie nun mit einem Gebet (wie z.B. dem folgenden) und kommen Sie so mit Gott ins Gespräch…
Gebet
Guter Gott, du begleitest uns mit deinem Wort unser Leben hindurch. Manchmal stärkt es uns, manchmal befreit es uns, manchmal fordert es uns aber auch heraus. Ich bitte dich, sei auch jetzt in meiner/unserer Nähe und lass mich/uns die Bedeutung deines Wortes für mein/unser Leben erkennen. Amen
Auf Gottes Wort hören
Lesen Sie die Bibelstelle Jer 1,4-19. Sie erzählt davon, wie Jeremia von Gott als Prophet berufen wird. Seine Aufgabe wird künftig sein, Israel, das anderen Göttern gefolgt war, wieder auf Gottes Wege zurückzuführen, und Fehlverhalten in der Gesellschaft entgegenzutreten.
Meditation
Lauschen Sie Gottes Worten nach! Welche haben Sie besonders berührt? Welche fordern Sie heraus? Welche klingen in Ihnen nach?
Zum Nachdenken
- Jeremia fühlt sich von Gottes Auftrag überfordert und erhebt Einspruch. Wo möchten Sie in Ihrem Leben Einspruch erheben, weil Sie sich überfordert fühlen?
- Jeremias Einspruch wird nicht nur zurückgewiesen, er erhält gleichzeitig auch Gottes Zusage. Wo haben Sie bereits Gottes Zuspruch erfahren? Wo wünschen Sie sich ihn?
- Wie können Sie anderen Menschen Gottes Zuspruch schenken?
Zum Austausch und Weitergehen:
- Kommen Sie mit anderen Familienmitgliedern über Ihre Fragen und Beobachtungen zum Text ins Gespräch.
- Rufen Sie eine vertraute Person an und erzählen Sie ihr von ihren Beobachtungen.
- Gerne können Sie mir auch schreiben!
- Halten Sie Dinge, die Sie beschäftigen/die offen bleiben, fest (z.B. schriftlich auf einer Karte) und kommen Sie im Alltag immer wieder darauf zurück. Was verändert sich, wenn Sie immer wieder darüber nachdenken?
- Teilen Sie Worte, die Sie im Text besonders berührt haben, mit anderen Menschen (im Gespräch, telefonisch, in einem Brief/auf einer Postkarte, per Mail,…)
Gebet zum Abschluss
Gottes Zuspruch begleitet unser Leben. Er stärkt uns den Rücken, selbst wenn wir uns überfordert fühlen – davon dürfen wir uns getragen fühlen und so um Gottes Segen bitten:
Guter Gott, du schenkst uns dein Wort als Anspruch und Zuspruch. Wir dürfen uns davon gestärkt fühlen, aber auch eingeladen, es weiterzuschenken und so allen Menschen von deiner Liebe zu uns Menschen zu erzählen. Dazu bitte ich/bitten wir dich um deinen Segen, dich, den Vater, Sohn und Heiligen Geist. Amen
Abschließend können Sie nochmals das Lied vom Beginn singen.