Ostersonntag

Wort-Gottes-Feier am Ostersonntag

FROHE OSTERN!

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Vorschläge zur Gestaltung des Gottesdienstortes: Das Kreuz vom Karfreitag, die Kerze der Osternacht und viele Symbole für das Leben: Blumen, Eier,…

Kreuzzeichen

 

Begrüßung & Einleitung

Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja.
Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Halleluja.

Das Halleluja kündet davon: Mit großer Freude dürfen wir den heutigen Tag begehen! Denn Jesus lebt, er hat die Nacht des Todes überwunden, der Tag des neuen Lebens ist angebrochen! Dem Geheimnis, was dies für unser Leben bedeuten kann, kann uns vielleicht diese Feier näherbringen. Und so möchten wir Jesus Christus im Kyrie grüßen:

 

Kyrie

Herr, du bist auferstanden und hast den Tod überwunden.
Herr, erbarme dich.

Christus, du bist den Menschen erschienen und hast ihnen ihre Trauer genommen.
Christus, erbarme dich.

Herr, du erleuchtest auch unser Leben.
Herr, erbarme dich:

 

Gloria (GL 167)

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott, an diesem Morgen konnten die in Trauer gefangenen Freunde deines Sohnes entdecken: Er lebt, er ist auferstanden! Die Dunkelheit des Todes und ihrer Trauer war jäh weg. Denn ihr Leben war plötzlich wieder von Freude erleuchtet. Mache auch uns offen für diese Freude, damit sie unser Leben erhelle. Darum bitten wir dich durch deinen Sohn, unseren Bruder. Amen

 

Erste Lesung

(Apg 10,34a.37-43)

In der ersten Lesung hören wir, wie der Apostel Petrus in knappen Worten all das zusammenfasst, was er mit Jesus Christus erlebt hat:

Lesung aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden und zu bezeugen: Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.

Wort der Heiligen Schrift

 

Zwischengesang (GL 337,1-2)

 

Halleluja

V/A Halleluja. Halleluja.

V Unser Paschalamm ist geopfert: Christus.
So lasst uns das Festmahl feiern im Herrn.

A Halleluja.

Evangelium

(Joh 20,1-18)

V Der Herr sei mit euch
A Und mit deinem Geist
V Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
A Ehre sei dir, o Herr

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbúni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Mágdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

V Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus
A Lob sei dir Christus

 

Lied (GL 337,5.7)

 

Predigt von Pfarrer Dietmar Stipsits

Liebe ChristInnen!

Dunkel wandelt sich ins Licht, das Grab verwandelt sich zu Leben. So erlebt Maria Magdalena Ostern, so erfährt Maria Magdalena den Auferstandenen, Jesus. Maria Magdalena ist die Erste, die die Erfahrung macht, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern dass das Leben siegt. Und diese Erfahrung ist es, die mich auch heute an diesem ganz „anderen“ Ostersonntag trägt.

Wir können heute nicht, wie sonst an Ostern, miteinander die Ostergottesdienste in unseren Pfarrkirchen feiern, nein. Wir feiern heuer Ostern zu Hause, jedeR in und mit seiner Familie. Die Osterbotschaft von Maria Magdalena aber bleibt trotzdem genauso gültig. Überall dort, wo ich auch in der momentanen Situation (oder gerade deshalb) versuche, mich als ChristIn auszuzeichnen, überall dort, wo ich versuche, mich für eine Kultur des Lebens zu engagieren, überall dort ereignet sich Auferstehung, überall dort geschieht Ostern hier und jetzt.

Gerade in der jetzigen Corona-Krise soll ich nicht verzweifeln, sondern ein Mensch voller Hoffnung sein. Und Jesus, dieser Auferstandene ist es, der mir diese Kraft zum Hoffen schenkt. Dazu gehört mein „Urvertrauen“ auf Gott, so wie Jesus auf Gott vertraut hat. Diese Freundschaft zu Gott ist für mich die Voraussetzung dafür, im Alltag als Christ zu leben, und das heißt für mich eben vor allem ein Mensch der Hoffnung zu sein, ein Mensch, der diese Hoffnung auch weiterschenkt, oder es zumindest versucht.

Wenn ich derzeit in unsere Gesellschaft schaue, dann finde ich ganz viele Menschen, die diese österliche Hoffnung im Alltag leben: ÄrztInnen, Krankenschwestern und Pfleger, Reinigungspersonal, Angestellte in den Supermärkten, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte oder auch die vielen ehrenamtlichen HelferInnen, wie z. B. auch hier in Bad Tatzmannsdorf, wo Einkäufe gebracht werden zu jenen, die derzeit zu Hause bleiben sollen, oder die Eltern, die tagtäglich mit ihren Kindern gemeinsam zu Hause lernen und aufgrund der Ausgangsbeschränkungen das Miteinander so gut wie halt möglich harmonisch zu gestalten wissen, die LehrerInnen mit den völlig neuen Gegebenheiten, die MitarbeiterInnen in der Altenpflege z. B. auch in Bernstein, und viele, viele andere…

Sie alle zeigen mir ganz konkret, dass selbst in größten Krisen Menschen da sind, die die Hoffnung nicht aufgeben, die zeigen, dass das Dunkel nicht ewig dauert, sondern ein neuer Morgen anbricht, so wie es Maria Magdalena erfahren hat. Österliche Kraft ist und bleibt lebendig in unserer Welt durch Menschen, die Hoffnung geben und Hoffnung leben hier und jetzt und bis in Ewigkeit.

 

Glaubensbekenntnis

 

Fürbitten

Herr, uns liebender Gott, erfüllt von der Freude über die Auferstehung deines Sohnes kommen wir voller Vertrauen mit unseren Bitten zu dir:

  • Wir bitten für all jene, die in Dunkelheit gefangen sind, sei es durch Trauer, Krankheit oder andere Sorgen. Schenke du ihnen das Licht des Auferstehungsmorgens.
  • Wir bitten für all jene, die mit ihren Problemen alleine unterwegs sind. Sende du ihnen Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen, die ihre Erlebnisse mit ihnen teilen und ihnen helfen, Antworten auf manch quälende Fragen zu finden.
  • Wir bitten für uns als Kirche. Lass uns nicht aufhören, von der frohen Botschaft deiner Liebe zu uns zu erzählen.
  • Wir bitten für all jene, die das Gefühl haben, dass du ihnen fern bist. Hilf ihnen, weiter nach dir zu fragen und zu suchen, und zeige dich ihnen.
  • Wir bitten für unsere Verstorbenen. Erfülle sie mit Auferstehungsfreude und schenke ihnen das ewige Leben bei dir.

Du, Gott, kennst uns mit unseren Sorgen und Nöten und hörst auch unsere Bitten. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Bruder. Amen

 

Vater Unser

 

Lobpreis

Staunend stehen wir vor Gottes Wundern. Diesem Staunen wollen wir im folgenden Lobpreis Ausdruck verleihen: (GL 679,1)

Stimmen wir nun gemeinsam ein Loblied an: (GL 400,1)

 

Meditation

Still
in der Dunkelheit der Nacht
bricht der neue Morgen an
ohne Osterglocken
ohne Osterspeisen
ohne lauten Jubel
ohne großes Feuer
erwacht Er
wieder zu neuem Leben

Still
in mancher Dunkelheit
unseres Alltags
ohne Gesang
ohne Festmahl
ohne lauten Jubel
ohne viel Licht
ruft Er auch uns
gerade in den Schwierigkeiten
unseres Lebens
zu neuem Leben
und
streckt uns
seine Hand entgegen
um uns dorthin zu führen

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott, in dieser Feier durften wir die Freude über die Auferstehung deines Sohnes teilen. Mit Maria von Magdala haben wir erkannt, wie du bei uns bist. Lass diese Freude über die Auferstehung Jesu Christi uns Mut, Bestärkung und Licht für unseren Alltag sein. Darum bitten wir dich für heute, morgen und jeden neuen Tag unseres Lebens bis in Ewigkeit.

 

Segensgebet

Dass du die schweren Steine unseres Wegen wegrollst und neue Wege auftust,
dass du die Tränen unserer Trauer wegwischt,
dass uns die Augen für deine Wunder öffnest,
dass du uns Menschen als Wegbegleiter schickst,
dass du plötzlich vor uns stehst, wenn wir dich besonders brauchen,
dass du uns aufmerksam bleiben lässt für dein ermutigendes Wort in unserem Leben,
dass du uns stets mit deinem Segen begleitest,
darum bitten wir dich, dich den Vater, Sohn und Hl. Geist. Amen

V Gehet hin in Frieden. Halleluja, Halleluja.
A Dank sei Gott, dem Herrn. Halleluja, Halleluja.

 

Schlusslied (GL 830,1-3)

(© der Texte mit Ausnahme der Schrifttexte und der Predigt: Maria-Luise Hendler)