Kardinal Becciu seines Postens enthoben

Intransparente Finanztransaktionen, unter anderem mit Geldern aus dem Peterspfennig, stecken hinter dem unerwarteten Rückzug von Kardinal Angelo Becciu, der am Donnerstagabend von seinem Amt als Präfekt der vatikanischen Kongregation für Heilig- und Seligsprechungen zurückgetreten ist. „Es gibt keine Vergehen, ich bin sicher, dass die Wahrheit ans Licht kommen wird“, sagte Becciu im Interview mit der Tageszeitung „Domani“. Becciu bestritt, dass die Genossenschaft seines Bruders 100.000 Euro aus den Geldern des Staatssekretariats erhalten habe. Der Betrag sei der Caritas auf Sardinien zugeflossen. „Dieses Geld befindet sich noch in den Kassen der Diözese“, meinte Becciu.

Bis gestern (24.09.2020) „um 18.02 Uhr“ habe er sich als „Freund des Papstes“ gefühlt, sagte der zurückgetretene Kardinal Giovanni Angelo Becciu heute vor Journalisten. Der Ex-Präfekt wies den Vorwurf der Veruntreuung zurück und spielte sogar darauf an, dass der Papst „manipuliert“ worden sei.