Christkönigssonntag in der Hauskirche

Wort-Gottes-Feier
Christkönigssonntag – Lesejahr A

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Vorbereitung: Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie sich, an dem sich die Gemeinschaft Ihrer Hauskirche wohlfühlt. Eine brennende Kerze, ein Kreuz und/oder die Bibel als Gottes Wort können besonders sichtbar machen, was uns Jesus zugesagt hat: Dass er überall bei uns ist, auch in der kleinsten Gemeinschaft. Er ist ein König, der stets um das Wohl der ihm Anvertrauten besorgt ist.

 

Kreuzzeichen

Beginnen wir diese Feier im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Gesang zur Eröffnung

„Nun singt ein neues Lied dem Herren“ GL 551

 

Einleitung

Ein Blick auf den Kalender zeigt: Mit dem heutigen Hochfest des Christkönigsonntags feiern wir bereits den letzten Sonntag im Kirchenjahr. In gut einem Monat ist bereits Weihnachten. Vermutlich deshalb scheint der Christkönigssonntag oft in der Vorfreude auf den Advent unterzugehen. Doch gerade dieses Hochfest kann uns dem Kind in der Krippe näherbringen, indem es unseren Blick darauf wendet, welches Kind uns in der Krippe geschenkt wurde: Ein König, der das Königtum ganz anders verstehen lässt, als wir es von vielen Königshäusern her kennen. Ihn, Jesus Christus, unseren König, wollen wir nun mit dem Kyrie in unserer Mitte grüßen.

 

Kyrie (wenn Antwortruf gesungen, z.B. GL 155)

Herr Jesus Christus, unser König, nicht Prunk und Reichtum sind dir wichtig, sondern die Sorge um uns Menschen.
Kyrie eleison

Herr, Jesus Christus, unser König, als Hirte zeigst du uns, wie sehr uns Gott liebt.
Christe eleison

Herr, Jesus Christus, unser König, nach deinem Vorbild hast du auch uns dazu bestimmt, einander zu Königinnen und Königen zu werden.
Kyrie eleison

 

Vergebungsbitte

Herr Jesus Christus, du bist unser König und möchtest auch uns zu Königinnen und Königen machen, die gut füreinander sorgen. Nimm alles von uns, das uns daran hindert, offen und wahrhaftig dir und unseren Mitmenschen zu begegnen. Vergib uns unsere Fehler und führe uns so zum Leben in Ewigkeit.

 

Gloria

GL 172

 

Tagesgebet

Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, es tut gut zu wissen, dass du selbst in den Untiefen unseres Lebens an unserer Seite gehst. Öffne unser Herz für dein Wort, mit dem du uns stets begleiten und aufrichten möchtest. Amen.

 

Lesung

(Ez 34, 11–12.15–17a)

Das Volk Israel musste immer wieder die Erfahrung machen, dass seine Könige von Gottes Wegen abirrten und egoistisch nur mehr auf das eigene Wohl bedacht waren. Der Prophet Ezechiel sagt nun: Gott selbst ist König des Volkes, doch anders als die irdischen Könige bleibt er stets um das Wohl der Menschen besorgt.

Lesung aus dem Buch Ezechiel

So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben. Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen – Spruch Gottes, des Herrn. Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist. Ihr aber, meine Herde – so spricht Gott, der Herr —, siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf.

Wort der Heiligen Schrift

 

Antwortpsalm (Beten oder Singen GL 37,1-2 bzw. GL 889)

Kv Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. – Kv

Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /
Er lässt mich lagern auf grünen Auen *
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Meine Lebenskraft bringt er zurück. *
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen. – (Kv)
Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, *
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, *
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – (Kv)
Du deckst mir den Tisch *
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, *
übervoll ist mein Becher. – (Kv)
Ja, Güte und Huld *
werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn *
für lange Zeiten. – Kv

 

Halleluja

V/A Halleluja, Halleluja (GL 174,6)

V Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David,
das nun kommt.

A Halleluja

 

Evangelium

(Mt 25,31-46)

V Der Herr sei mit euch
A Und mit deinem Geist
V Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
A Ehre sei dir, o Herr

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

V Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus
A Lob sei dir, Christus

 

Predigtgedanken

Liebe Christinnen, liebe Christen,

wenn nicht gerade ein kleiner Virus etwas dagegen hat, ziehen Auftritte von Mitgliedern königlicher Familie oft Massen an Menschen an. Es herrscht meist großes Interesse, irgendwie am Leben von Königinnen und Königen teilzuhaben. Und wem es sogar gelingt, an einer Audienz teilzunehmen, darf sich besonders glücklich schätzen.

Doch wir alle sind täglich eingeladen, einem König zu begegnen – ganz besonders heute, am Christkönigsfest: Jesus, Christus. Er ist jedoch kein König, der mit Glanz und Glamour auftritt. Reichtum, prächtige Kleider und riesige Residenzen sind ihm nicht nur unwichtig, nein, er verzichtet gänzlich darauf. Doch was macht ihn dann überhaupt zum König?

Eine der für mich wohl schönsten Antworten auf diese Frage liefert die heutige Lesung aus dem Buch Ezechiel. Indem Jesus Christus uns näherbringen möchte, wie Gott ist, ist er selbst für uns zum Hirten geworden. Dieses Hirtenbild lässt uns gut verstehen, welcher König Jesus ist. Er ist ein König, der stets um das Wohl der ihm Anvertrauten besorgt ist und deshalb immer in ihrer Mitte ist. Er kümmert sich um alle und rettet jene, die in Gefahr sind. Er sorgt dafür, dass jede und jeder das bekommt, was er und sie gerade braucht. So schenkt er den Vertriebenen eine neue Heimat, heilt die Wunden der Verletzten, hilft Geschwächten zu neuer Kraft und schützt die, denen es gut geht, vor Unheil. Wer würde sich nicht einen solchen König wünschen? Daher ist dieses Hochfest heute ein so besonderes Fest!

Doch wenn wir heute Jesus als unseren König feiern, dürfen wir auch unser eigenes Königtum feiern. Denn Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen und uns so zu Königinnen und Königen gemacht. Für mich bedeutet das sowohl eine große Aufgabe als auch ein sehr kostbares Geschenk. Denn wie Jesus im heutigen Evangelium sagt, sind wir dazu bestimmt, gut aufeinander aufzupassen. Indem wir uns darum sorgen, was die Menschen um uns herum brauchen, helfen wir dadurch nicht nur ihnen, sondern auch Jesus sieht und spürt es. Gleichzeitig dürfen auch wir selbst mit dem Blick darauf durch den Alltag gehen, wie Jesus uns in unseren Mitmenschen begegnet, indem diese uns wiederum Gutes tun. Denn wir alle sind durch ihn königlich! Oft sind es schon die kleinen und unscheinbaren Dinge, die uns daran erinnern können, die aber allzu leicht übersehen werden. Sehen wir sie aber, werden sie für uns zu den kleinen Wundern des Alltags, durch die uns Jesus erfahren lässt: Ich bin dein König, der bei dir ist und sich um dich sorgt – heute, morgen und an jedem neuen Tag deines Lebens bis in Ewigkeit.

 

Glaubensbekenntnis

 

Fürbitten

Liebender Gott, mit all dem, was uns ausmacht und beschäftigt, liegen wir dir am Herzen. Deshalb kommen wir voller Vertrauen mit unseren Bitten zu dir:

– Wir bitten für all jene Menschen, die unter Hunger und Armut leiden. Nimm ihnen ihre Existenzsorgen und gib ihnen wieder mehr Sicherheit in ihrem Leben.
– Wir bitten für all jene Menschen, die an fremden Orten einen Neubeginn wagen müssen. Lass sie Begegnungen erfahren, die ihnen neue Heimat schenken.
– Wir bitten für all jene Menschen, die mit Krankheit konfrontiert sind. Stärke sie an Leib und Seele und schenke ihnen gute Begleitung auf dem Weg der Genesung.
– Wir bitten für all jene, die in ihren Aufgaben große Verantwortung für andere tragen. Hilf ihnen das Wohl der ihnen Anvertrauten nicht aus den Augen zu verlieren.
– Wir bitten dich für uns alle. Gib uns Kraft und Bereitschaft, einander Königinnen und Könige zu sein, die Begegnungen mit Jesus Christus ermöglichen.
– Wir bitten für all jene Menschen, die durch den Tod in diesem Leben von uns getrennt sind. Lass sie die Liebe deiner Gegenwart erfahren.

Wie ein treuer Hirte begleitest du uns, Gott, auf allen Wegen unseres Lebens. Dafür danken wir dir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Vater Unser

 

Lied

„Liebe ist nicht nur ein Wort“ (Gl 854)

 

Meditation

Es gibt da jemand…
Es gibt da jemand, der die Tränen in deinen Augen sieht und sie trocknet.
Es gibt da jemand, der dich wieder aufrichtet, wenn du gebückt wurdest.
Es gibt da jemand, der mit dir geht, wenn du dich alleine fühlst.
Es gibt da jemand, der dir warme Geborgenheit schenkt, wenn du mit Kälte konfrontiert wirst.
Es gibt da jemand, der dir zu essen gibt, wenn du hungrig bist.
Es gibt da jemand, der dir neue Wege zeigt, wenn du nicht weiterweißt.
Es gibt da jemand, für den DU dieser Jemand sein kannst!

 

Schlussgebet

Herr Jesus Christus, wir haben dich in dieser Feier als unseren König gefeiert, der all die Tiefen und Sorgen unseres Lebens zu verwandeln vermag. Lass uns dadurch auch in unserem Alltag Trost und Ermutigung erfahren, heute, morgen und jeden neuen Tag unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen

 

Segensbitte

Barmherziger Gott, du bist Mensch geworden, um unser König zu sein, ein König, dem nicht Prunk und Reichtum wichtig sind, sondern der stets um das Wohl der ihm Anvertrauten besorgt ist. Wir bitten dich, lass uns durch deinen reichen Segen auch in unserem Alltag erfahren, dass du immer an unserer Seite bist, du der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen

V Singet Lob und Preis.
A Dank sei Gott, dem Herrn.

© Maria-Luise Hendler