tridentinischer messritus

die päpstliche kommission „Ecclesia Dei“ hat am 30. april 2011 eine „Instruktion über die Ausführung des als Motu proprio erlassenen Apostolischen Schreibens ‚Summorum Pontificum'“ (in kraft getreten per 14. sep. 2007) von Papst Benedikt XVI. unter dem titel „Universae Ecclesiae“ veröffentlicht. nun dürfen priester auch ohne erlaubnis ihres zuständigen Diözesanbischofs die hl. messe im sog. „tridentinischen messritus“ feiern.

 

in der „Presse“ kann dazu folgendes nachgelesen werden.

 

reaktionen aus Deutschland (z. B. Deutsche BIKO) können bei „Radio Vatikan“ nachgelesen werden.

 

der Chefredakteuer der zeitschrift „Christ in der Gegenwart“, Johannes Röser, schreibt dazu folgendes.

 

und der emeritierte Univ.-Prof. Dr. Philipp Harnoncourt schreibt in der Zeitschrift „Singende Kirche“, 58. Jg. 2011, Heft 1, 3 – 8 (zitat von seite 8): frage an Dr. Harnoncourt: „viele jüngere priester sehen die feier der so genannten ‚Tridentinischen Messe‘ als ausdruck ihrer priesterlichen identität, die privatmesse als eine selbstbestätigung ihres priesterseins.“

 

antwort von Dr. Harnoncourt: „ich kann es nicht ändern, wenn sie es so sehen, aber es ist ein der botschaft des evangeliums überhaupt nicht entsprechendes priesterbild. die äußerung von Papst Benedikt XVI., es gäbe den einen römischen ritus in einer alten und in einer neuen form, trifft nicht den kern des problems. vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil war die liturgie dadurch charakterisiert, dass sie von dazu bestimmten personen, den klerikern, und gemäß einem von Rom autorisierten ritus vollzogen worden ist. das Zweite Vatikanum hingegen sagt, es ist nicht ein privileg von klerikern, bestimmte rituelle formen zu vollziehen, sondern es ist aufgabe der ganzen kirche, ihren glauben zu feiern. wer liturgie heute noch als aufgabe des einzelnen priesters oder klerikers versteht, hat weder den sinn von liturgie noch den sinn von kirche auch nur im geringsten erfasst.“

 

damit bringt Univ.-Prof. em. Dr. Harnoncourt zum ausdruck, dass es gravierende theologische unterschiede gibt im kirchen-, priester- und gemeindebild der sog. „Tridentinischen Messe“ und der heutigen form der Eucharistiefeier.