Ich höre dir zu

In einer meiner Pfarren, im Kurort Bad Tatzmannsdorf, habe ich beim Kircheneingang ein Plakat ausgehängt mit dem Titel „Reden hilft!“ und lade damit vor allem unsere Kurgäste ein, zu mir zu kommen, um einfach einmal ganz ungezwungen über das reden zu können, was im Leben wirklich wichtig ist.

Ja, wie schwierig ist es doch mittlerweile geworden, miteinander wirklich ins Gespräch zu kommen. Der Stress unserer modernen Arbeitswelt oder z. B. auch die Einsparungen im Bereich von Krankenhäusern und Wohn- und Pflegeheimen haben oft zur Folge, dass wir sowohl im privaten wie auch im beruflichen Alltag nicht mehr entspannt und aufmerksam miteinander reden und dem anderen wirklich zuhören können.

 

Ähnlich oberflächlich läufts auf Facebook. Dort habe ich zwar 587 „Freunde“, jedoch nur mit einem sehr geringen Teil davon bin ich im regelmäßigen Kontakt.

 

Zeit zu haben, den anderen konzentriert zuzuhören, das ist in meinen Augen tatsächlich ein Werk der Barmherzigkeit und so dringlich wie nie zuvor – trotz all unserer sozialen Netzwerke. Heute im Laufe des Tages will ich jemandem ganz aufmerksam zuhören, wenn er mir etwas erzählen möchte.

 

nachzuhören hier auf religion.orf.at.